Wer einen Pferd mit Magenproblemen im Stall hat, kennt es: gerät etwas aus dem Gleichgewicht, geht es mit den "Wehwehchen" wieder los. Pferde mit empfindlichen Mägen, die leicht zu Magenproblemen neigen, reagieren häufig sehr sensibel auf Fehler in der Fütterung und im Futtermanagement. Viele Pferde, gerade in Pensionsställen, bekommen häufig zu wenig Raufutter bei gleichzeitig zu hohen Kraftfuttergaben. Und auch die Qualität ist meist unzureichend. Da Besitzer von Magenpatienten häufig verzweifelt sind, weil das empfindliche Pferd oft geplagt ist von Rückschlägen, die die unterschiedlichsten Ursachen haben, wird immer wieder herumexperimentiert.
Beim Heu sollte viel Wert auf die Qualität gelegt werden
Sind die Erntebedingungen nicht optimal, ist qualitativ hochwertiges Heu knapp und teuer. Oft wird dann auf Heulage und/ oder minderwertiges, strukturarmes Heu zurückgegriffen. So nimmt das Pferd zu wenig Rohfaser auf, wodurch es nicht genug kaut und die Säure im Magen nicht ausreichend abgepuffert wird. Auch sind oft die Fresspausen zu lang. Die Pferde kriegen zwei Mal, mit Glück drei Mal Heu am Tag, welches innerhalb kürzester Zeit verschlungen wird. Haben die Pferde rund um die Uhr die Möglichkeit, Heu zu fressen, nehmen sie dies viel langsamer und über einen wesentlich längeren Zeitraum auf.
Da Weiden meist knapp sind, erhalten die Pferden Auslauf in Paddocks, in denen sie nur selten die Möglichkeit haben, zu fressen. Erhält das Pferd keinen Weidegang mit der Möglichkeit Gras aufzunehmen, sollten zumindest Heuraufen oder Heunetze bereitgestellt werden, um so eine Aufnahme von Raufutter zu ermöglichen.
Keine Experimente in der Pferdefütterung!
Das empfindliche Pferd ist oft geplagt von Rückschlägen, die die unterschiedlichsten Ursachen haben. Jeder Tipp wird ausprobiert und es werden die verschiedensten Tricks angewandt, um das neue Zusatzfutter in das Pferd zu bekommen. Dass aber häufig dies genau das Gegenteil bewirkt, ist vielen Pferdebesitzern nicht bewusst!
Auch die erhoffte Veränderung kann kaum abgewartet werden. In der Regel dauert es eine Weile bis der erhoffte Erfolg eintritt und auch die Akzeptanz des Futters steigt häufig erst nach einer Weile. Da das erhoffte Ergebnis dann nach dem eigenen Ermessen zu langsam eintritt oder zu lange auf sich warten lässt, wird die Gabe nach dem vermeintlich negativen Ergebnis wieder eingestellt und es wird nach neuen Lösungen gesucht.
Und genau dies ist das Problem: dem Pferd wird immer wieder etwas Neues vorgehalten, an das es sich gewöhnen muss und ehe dies der Fall ist, wird es wieder abgesetzt und es wird das Nächste ausprobiert. Gerade bei Magengeschwüren kann es eine Weile dauern, bis ein sichtbares Ergebnis zu verzeichnen ist. Abhängig ist dies vor allem auch von dem Schweregrad der Geschwüre – je stärker die Magenschleimhaut geschädigt ist, desto länger dauert es, bis diese wieder abgeheilt sind, sich die Magenschleimhaut regeneriert und das Pferd wieder schmerzfrei ist.
Auf was du bei der Fütterung achten solltest!
Daher ist es wichtig, das Pferd seinem Nährstoffbedarf und seinen natürlichen Bedürfnissen entsprechend zu versorgen und dem Pferd bei der Regeneration Zeit zu geben. Neigt das Pferd vermehrt zu Magenproblemen, sollte man dieses auch nach der erfolgreichen Behandlung der Magengeschwüre durch entsprechende Zusätze, auf die es positiv bei der Regeneration reagiert hat, unterstützen, um möglichen Rückschlägen vorzubeugen.
Mehr zum Thema
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.