Verweigert das Pferd plötzlich sein Futter, sollte man möglichst unverzüglich klären, woran dies liegen kann, denn die Verweigerung des Futters bedeutet für den Organismus des Pferdes Stress.
Warum frisst das Pferd nicht mehr?
Die Ursachen für eine Futterverweigerung können ganz unterschiedlich sein. Eine mögliche Ursache kann eine veränderte Futterqualität sein, die häufig auf dem ersten Blick nicht direkt ersichtlich sein muss. Hier gilt es, seine Sinne zu schärfen.
Heu beispielsweise sollte eine grüne Farbe besitzen und keine giftigen Pflanzen enthalten. Es sollte angenehm frisch riechen, staubfrei, genügend strukturiert, aber nicht verholzt und frei von Schimmelpilzen sein. Um auf Nummer sicher zu gehen, kann man das Futter auch in einem Labor, beispielsweise von der LUFA, analysieren lassen. Kann die Futterqualität als Ursache ausgeschlossen werden, sollte das Pferd genauer unter die Lupe genommen werden.
Heu wird verweigert: Alarmstufe Rot!
Häufig verweigern Pferde ihr Futter, wenn sie Stress oder Schmerzen haben. Problematisch ist dies gerade dann, wenn Pferde ihr Raufutter verweigern, denn dann produziert das Pferd keinen Speichel durch das Kauen und auch der Magen bleibt leer. Folglich kommt es zu einem Säureüberschuss und somit zu einem pH-Wertabfall im Magen. Dadurch, dass zum einen kein Speichel in den Magen gelangt und zum anderen der Magen keinen oder kaum Futterbrei enthält, kann die Magensäure die Magenschleimhäute ungehindert angreifen, was zu Reizungen dieser und schlimmstenfalls zu Magengeschwüren führen kann.
Ist bekannt, dass das Pferd bereits unter Magengeschwüren leidet oder allgemein einen empfindlichen Magen hat, kann eine Futterverweigerung auch die Folge der Magenbeschwerden sein. Gerade in der Akutphase leiden die Pferde unter extremen Schmerzen und so kommt es häufig dazu, dass sie ihr Futter liegen lassen. Meist sind Pferdebesitzer dann verzweifelt – einerseits will man irgendwie versuchen, das Futter in das Pferd zu bekommen und andererseits ist man aufgrund der Diagnose Magengeschwür sehr eingeschränkt in dem, was man dem Pferd geben darf. Informiert man sich oder holt sich Ratschläge ein, bekommt man meist mehr verschiedene Meinungen und Antworten, als man Leute gefragt hat. Jeder hat einen anderen Tipp und bereits unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Gerade, wenn das Heu verweigert wird, sieht so mancher Pferdebesitzer rot. Meist gibt es kaum Alternativen, da häufig in Pensionsställen auf einzelne Pferde nur wenig Rücksicht genommen wird – entweder gibt es Heu oder Heulage. Für ein Pferd wird in der Regel kein anderes Heu produziert oder gekauft. Da muss man als Pferdebesitzer Eigeninitiative ergreifen und ausprobieren, wie man wieder Raufutter in das Pferd hineinbekommt.
Raufutter bei Magenschmerzen
Vor allem in der Akutphase verweigern Pferde oft ihr Heu, da dies im Magen Schmerzen verursacht, wenn die Halme bei der Verdauung an die gereizte und besonders empfindliche Magenschleimhaut gelangen. Nimmt das Pferd vor allem sehr grobstrukturiertes Heu nicht mehr auf, empfiehlt es sich, etwas weniger strukturiertes Heu anzubieten, da die Magenschleimhaut eventuell weniger empfindlich darauf reagiert.
Auch Heucobs werden von Pferden in der Akutphase eher genommen als Heu, da diese leichter verdaulich und magenschonender sind. Gerade in der Akutphase sollte auf Luzerne oder Futterstroh zunächst komplett verzichtet werden, da diese aufgrund des hohen Strukurwerts unter Umständen zu weiteren Läsionen an der Magenschleimhaut führen können.
Mehr zum Thema
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.