Gibt es einen Zusammenhang zwischen Koliken und Magengeschwüren?
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Gutes Heu, etwas Kraft- und Mineralfutter - da sollte das Pferd doch bestens versorgt sein. Oder etwa nicht?
Meist bekommen Pferde Standardmineralfutter und ihre Besitzer denken, dass sie damit sicherlich nicht so viel falsch machen können. Dies ist auch so, denn falsch machen kann man mit Mineralfutter in der Regel nicht viel. Um sein Pferd aber hinsichtlich eines Mangels gezielt zu unterstützen, bedarf es mehr als ein standardisiertes Mineralfutter. Dass Pferde einen Mineralstoffmangel haben, zeigt sich häufig erst durch eine Blutuntersuchung und diese wird in der Regel meist erst dann gemacht, wenn etwas mit dem Pferd nicht stimmt.
Mangan gehört zu den Spurenelementen und ist an vielen wichtigen Stoffwechselprozessen des Pferdes beteiligt und ist vornehmlich im Skelett, aber auch in der Leber, den Nieren sowie in der Bauchspeicheldrüse vertreten.
Obwohl Mangan in der Pferdefütterung eher im Hintergrund steht, darf seine Relevanz nicht unterschätzt werden. Mangan spielt eine entscheidende Rolle im Fett- und Mineralstoffwechsel des Pferdes sowie bei der Bildung von stabilem Bindegewebe und elastischem Knorpel. Zudem ist es mitverantwortlich für die Stabilität der Knochen, da es durch die Steuerung der Muskelzellen, den sogenannten Osteoblasten und Osteoklasten, die Knochenfestigkeit sowie das Knochenwachstum unterstützt. Mangan ist außerdem am Stressabbau beteiligt, da es das Enzym Pyruvatcarboxylase aktiviert, welches den Abbau von Lactat nach körperlicher Anstrengung fördert. Es wirkt sozusagen wie ein Katalysator von Regenerationsprozessen.
Der Manganbedarf ist ist je nach Einsatz des Pferdes unterschiedlich. Man kann ca. 75-100 mg pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes rechnen. Ein 600 kg schweres Pferd, das (nicht übermäßig) gearbeitet wird, benötigt also ca. 450-600 mg Mangan pro Tag. Steigen kann der Manganbedarf bei Stress, wenn hohe Leistungen erbracht werden, bei starker Sonnenstrahlung und zum Ende der Trächtigkeit.
Pferde decken ihren Manganbedarf in der Regel hauptsächlich über Gras und Heu. Da hier die Gehalte mit 30-350 mg pro kg Trockensubstanz stark schwanken können, kann eine bedarfsgerechte Versorgung mit Mangan schwer zu realisieren sein. Gras und Heu von kalkhaltigen und sandigen Standorten weisen meist niedrige Manganwerte auf, wohingegen die Mangangehalte auf Gebirgsflächen mit bis zu 200-300 mg pro kg Trockenmasse entsprechend hoch sind.
Da vor allem Kräuter einen hohen Mangangehalt aufweisen, eignet sich kräuterreiches Grundfutter besonders um den Manganbedarf zu decken. Da die Mangangehalte im Grundfutter stark schwanken können, ist Mangan in der Regel in den meisten Mineralfutterprodukten enthalten. Zu manganhaltigen Futtermitteln gehören beispielsweise auch Löwenzahn und Hafer. Diese reichen zur Deckung des Manganbedarfs jedoch nicht aus.
Ein Manganmangel kann bereits im Mutterleib durch eine Mangelversorgung der Stute entstehen, aber auch durch Stress, hohe Leistungen und spätere Mangelversorgung. Er kann sich ganz unterschiedlich äußern. Probleme mit den Zähnen, mit der Leber und dem Bindegewebe sind bei einem Manganmangel nicht untypisch. Häufig sind die Pferde fühlig nach dem Beschlagen und neigen zu Hufrehe.
Die Pferde sind spannig, anfällig für Infekte und neigen zu Allergien. Bei Zuchtstuten kann ein Mangel zu Fruchtbarkeitsproblemen führen. Häufig gehen mit einem Manganmangel auch erhöhte CK-Werte einher. Erhöhte Werte der CK-Aktivität deuten auf eine Schädigung der Muskulatur hin. Da Mangan an der Bildung von Melanin beteiligt ist, welches für die Pigmentierung von Haut und Fell verantwortlich ist, kann ein Mangel an Mangan auch zu einer Pigmentstörung führen, wofür häufig zunächst ein Kupfermangel (Kupferbrille) verantwortlich gemacht wird.
Da die Knochen des Pferdes eine gute Manganspeicherkapazität besitzen, kann Mangan in Mangelsituationen leicht aus den Knochen mobilisiert werden. Die Leber hingegen speichert Mangan nur in geringen Mengen. Kann der Manganbedarf nicht über die Aufnahme von Gras oder Heu gedeckt werden, empfiehlt es sich, manganreiche Ergänzungsfuttermittel zu supplementieren.
Direkte Zusammenhänge zwischen einem Manganmangel und Magengeschwüren sind bisher nicht wissenschaftlich belegt. Da Mangan aber für den Stressabbau mitverantwortlich ist und Stress die Entstehung von Magengeschwüren begünstigt, können magengeschwürtypische Symptome und ein niedriger Manganwert in Zusammenhang gebracht werden.
Da Magengeschwüre häufig aber mehrere Ursachen, wie Fütterungsfehler und/oder starken Stress, haben, kann ein alleiniger Manganmangel als Ursache für Magengeschwüre sicherlich ausgeschlossen werden. Kommt dieser allerdings zu anderen magengeschwürbegünstigenden Faktoren hinzu, ist es möglich, dass das Auftreten eines Magengeschwürs dadurch gefördert werden kann.
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.
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