Wie bereitet man Schlonzi richtig zu?
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Seit einer Weile hast du das Gefühl, dass mit deinem Pferd etwas nicht stimmt. Es frisst nicht mehr richtig, säuft auffällig viel, flehmt ab und zu, ist ungewohnt sensibel beim Satteln und die Rittigkeit hat sich auch verschlechtert. Für dich sind dies zunächst Symptome, die irgendwie alle auf den ersten Blick nicht so richtig zusammenpassen. Nach längerem Recherchieren hast du den Verdacht, dass dein Pferd möglicherweise unter einem Magengeschwür leiden könnte.
Wenn du den Verdacht hast, dass dein Pferd unter Magengeschwüren leidet, solltest du zunächst auf jeden Fall deinen Tierarzt zu Rate ziehen, um eine genaue Diagnose zu erhalten, denn zum einen macht eine medikamentöse Behandlung nur Sinn, wenn das Pferd wirklich unter Magengeschwüren leidet und zum anderen kann das Pferd gezielt behandelt werden, wenn man eine sichere Diagnose erhalten hat.
Um herauszufinden, ob das Pferd unter Magengeschwüren leidet oder nicht, muss eine Gastroskopie, d.h. eine Magenspiegelung, beim Pferd durchgeführt werden. Diese wird entweder durch den eigenen Tierarzt zuhause im Stall oder in einer Pferdeklinik durchgeführt und ist die einzige Untersuchungsmethode, die eine sichere und genaue Aussage über das Auftreten von Magengeschwüren zulässt. Bist du auf der Suche nach einer Pferdeklinik in deine Nähe? Hier kannst du unseren Klinikratgeber lesen.
Das wichtigste ist, dass das Pferd mindestens 18 Stunden vor der Gastroskopie nüchtern sein muss, d.h. nichts fressen darf, damit die komplette Magenschleimhaut gut zu sehen ist. Wasser darf das Pferd bis zwei Stunden vor der Gastroskopie trinken. Für die Gastroskopie wird das Pferd sediert. Ein flexibles Endoskop wird in die Nüstern des stehenden Pferdes eingeführt und zum Kehlkopf vorgeschoben. Es wird vom Pferd abgeschluckt und vorsichtig weiter über die Speiseröhre bis in den Magen geschoben. Mithilfe des Endoskops können alle Strukturen, die von diesem passiert werden, genau untersucht werden. Zur weiteren gezielten Behandlung ist es wichtig, die Magengeschwüre zu lokalisieren und den Schweregrad der Geschwüre festzustellen.
Neben der Lokalisierung der Magengeschwüre ist auch der Schweregrad für die Behandlung entscheidend. Hier wird in vier Schweregrade unterschieden:
Magengeschwüre Grad 1 beschreiben eine intakte Magenschleimhaut, die einzelne Bereiche mit hyperkeratotischen (verhornten) Veränderungen aufweist. (Mehrere) einzelne kleine Schädigungen der Magenschleimhaut werden als Grad 2 bezeichnet. Als Grad 3 werden große an mehreren Stellen, ausgedehnte Oberflächenschädigungen beschrieben. Großflächige Schädigungen mit tiefen, bis hin zu blutigen Geschwüren gehören zu Magengeschwüren Grad 4.
Eine genaue Aussage kann ohne eine Gastroskopie nicht getroffen werden. Jedoch kann eine diagnostische Therapie bei der Diagnose helfen. Hierbei wird die Therapie beim Pferd wie nach einer Magengeschwürdiagnose durchgeführt. Wenn das Pferd auf die Behandlung anspringt und sich die klinischen Symptome bessern, ist es wahrscheinlich, dass Magengeschwüre die Ursache waren.
Der Vorteil einer Gastroskopie ist die sichere Diagnose, die dadurch getroffen werden kann. Folglich können die Magengeschwüre gezielt behandelt werden, sodass diese nachhaltig abheilen können und das Pferd von seinen Schmerzen befreit ist. Der Nachteil einer Gastroskopie ist der Stress, der dadurch für das Pferd entsteht. Das Pferd muss möglicherweise für die Zeit, in der es nüchtern sein muss aus seiner Herde genommen und in einer Box gehalten werden oder einen Maulkorb tragen. Dies bedeutet zusätzlich Stress.
Hinzu kommt, dass das Pferd in dieser Zeit trotzdem Magensäure produziert, die nicht durch das Kauen von Futter und der damit verbundenen Speichelproduktion abgepuffert werden kann und somit die Magenschleimhaut angreift. Bei akuten Magengeschwüren kann dies sehr schmerzhaft für das Pferd sein. Ein weiterer großer Stressfaktor für manche Pferde ist der Transport in die Klinik. Durch diese zusätzlichen Stressfaktoren wird noch mehr Magensäure produziert. Auf diese Strapazen kannst du durch die diagnostische Therapie verzichten, jedoch wird hier auf Verdacht behandelt.
Hat das Pferd möglicherweise keine Magengeschwüre, behandelt man das Pferd mit Omeprazol im Prinzip vergebens und dies kostet zudem zum einen noch viel Geld, da Omeprazol ein teures Magenmedikament ist. Zum anderen ist es nicht förderlich für die Gesundheit des Pferdes, da es erhebliche Nebenwirkungen hat, die diese Behandlung mit sich ziehen kann. Hierzu gehören zum Beispiel die negativen Auswirkungen auf die Darmflora, die daraufhin wieder durch Futterzusätze und eine einwandfreie Futterqualität ins Gleichgewicht gebracht werden muss.
In den meisten Fällen werden Magengeschwüre zunächst mit dem Wirkstoff Omeprazol behandelt. Dies ist ein Protonenpumpenhemmer, der, wie der Name sagt, die Protonenpumpen hemmt. Hierdurch werden keine Protonen mehr in das Innere des Magens sezerniert und folglich wird keine Magensäure mehr produziert. Dadurch kann sich die Schleimhaut erholen und die Geschwüre abheilen.
Zusätzlich wird häufig auch der Wirkstoff Sucralfat verschrieben, der seine Wirkung in saurem Milieu entfaltet, wodurch dieser zu einem gelartigen Überzug der Magenschleimhaut wird. Diese wird so vor erneuten Säureangriffen geschützt. Dieser Wirkstoff kommt jedoch aus dem Humanbereich und ist für Pferde eigentlich nicht zugelassen.
Magenschleimhautläsionen und -geschwüre entstehen meist unbemerkt und bereiten dem Pferd Schmerzen. Pferdebesitzer und Tierärzte kommen häufig erst relativ später hinter das Problem. Dadurch ist eine medikamentöse Behandlung meist erstmal unumgänglich. Wichtig ist es, die Medikamente langsam auszuschleichen, damit es nicht direkt wieder zu einem Rückfall kommt.
Auf unserer Themenseite findest Du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben.
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