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Eine Kolik ist jahreszeitenabhängig: Die Herbstzeit ist Kolikzeit

Geschrieben von Tanja Dietz | 18. Aug 2019

Der Herbst bedeutet in vielerlei Hinsicht ein Wechsel für unsere Pferde. Die Tage werden kürzer, draußen wird es regnerisch und kalt, sofern wir nicht von einem goldenen Herbst reden können.

Für die Pferde ist der Herbst vielmehr als nur eine andere Jahreszeit. Mit der Abnahme der Tageslänge und den kühlen Temperaturen kommt der Fellwechsel. Auch steht im Herbst die Wurmkur an. So langsam naht das Ende der Weidesaison und so beginnt für viele Pferde der Anfang der Paddocksaison.

In vielen Ställen kommen die Pferde jetzt nur noch stundenweise raus und häufig stehen sie dann auf zumeist kleinen und oft auch matschigen Paddocks. Wen wundert es da, dass sich das Pferd kaum bewegt und unter dem Sattel dann häufig zu einem kleinen Feuerwerk wird? Wenn die Pferde nicht gerade in kleinen Grüppchen von zwei bis vier Pferden sind, stehen sie häufig in großen Gruppen auf dem Paddock, der Herdendruck steigt und gerade rangniedrige Pferde oder stressanfällige Pferde ziehen hier den Kürzeren. Die Folge dieses Stresses ist dann die im Magen zuviel 

Futterumstellungen erhöhen das Kolikrisiko

Mit dem Ende der Weidesaison endet für viele Pferde auch die ausreichende Aufnahme von Raufutter, das heißt von Rohfaser. Meist wird nur zweimal täglich Raufutter, also Heu oder Heulage, gefüttert und dies leider (häufig aus Kosten- sowie Organisationsgründen und des Aufwands) nicht zur freien Aufnahme. Die Folge ist, dass die Pferde nicht ausreichend Kauen und somit ungenügend Speichel, bzw. Bicarbonat, zur Abpufferung der überschüssigen Magensäure produzieren.

All diese Veränderungen bedeuten für die Pferde Stress und gerade empfindlichen Pferden, die negativ auf Veränderungen reagieren, kann dieser Stress schnell auf den Magen schlagen. Nicht selten hört und liest man zu dieser Jahreszeit also vermehrt Hilferufe von Pferdebesitzern, deren Vierbeiner mit Magenproblemen, wie Magenschleimhautreizungen oder Magengeschwüren zu kämpfen haben.

Wichtig: Stressverursachende Faktoren minimieren!

Daher ist es gerade bei empfindlichen Pferden sehr wichtig, stressverursachende Faktoren möglichst gering zu halten und das Pferd im Herbst so gut es geht zu unterstützen. So sollte der erhöhte Nährstoffbedarf während des Fellwechsels durch gezielte Zufütterung gedeckt werden, um einem Nährstoffdefizit vorzubeugen.

Auch sollten, wenn möglich, die Gruppen auf den Paddocks nicht zu groß sein, um Stress innerhalb der Gruppen zu vermeiden. Heuraufen auf den Paddocks werden gerne von den Pferden angenommen, jedoch ist hier wichtig, dass ausreichend Platz und Fressmöglichkeiten für alle Pferde vorhanden sind, um Stress und Unruhe an der Raufe zu verhindern.

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