Als Pferde noch hauptsächlich als Arbeitstiere auf dem Acker oder vor dem Karren eingesetzt wurden, hat man sich über die Fütterung keine großen Gedanken gemacht. Es gab Heu und Hafer. Mittlerweile sieht dies anders aus.
Viele Pferdebesitzer wollen ihren Lieblingen nicht nur im Training Abwechslung bieten, sondern auch auf dem Speiseplan. Dem Pferd nur Heu und Hafer zu geben, kommt für viele nicht in Frage. Bunt soll es sein und zwischen den Zähnen knuspern, wenn das Pferd frisst. Und so ist der Müslitrend vom Frühstückstisch auch in den Pferdetrog geschwappt. Müsli gibt es wie in der Humanernährung zu Hauf, Futtermittelhersteller haben meist verschiedene Müslis im Sortiment. Das Angebot ist weitreichend, von getreide- über melassefrei bis hin zu Sport- und Rentnermüslis.
Müsli ist ein Kraftfutter und kann ergänzend zu Heu gefüttert werden, um den Energiebedarf zu decken, der über die Raufutterration hinausgeht. Müsli besteht aus verschiedenen Komponenten, wobei der Hauptbestandteil Getreide ist. Die meisten Müslis sind vitaminisiert und mineralisiert. Die Zusammensetzung von Müsli ist je nach Einsatzbereich unterschiedlich. So hat ein Zuchtstutenmüsli höhere Energie- und Eiweißgehalte als beispielsweise ein Müsli für Reitpferde.
Damit das Getreide im Müsli vom Pferd besser verdaut werden kann und es nicht zu Dickdarmübersäuerungen, Fehlgärungen oder Blähungen führt, muss das Getreide bearbeitet werden. Dieser Stärkeaufschluss erfolgt durch Poppen, Walzen oder Mikronisieren des Getreides. Manche Hersteller werben mit melassefreiem Müsli. Dies kann für magenempfindliche Pferde ein Vorteil sein, jedoch muss das Müsli dann chemisch konserviert werden, was allerdings bei langjähriger Fütterung eine Leberbelastung zur Folge haben kann.
Diese Frage kann mit ja beantwortet werden, denn es gibt, wie schon erwähnt, die unterschiedlichsten Müslis, abgestimmt auf alle Bedürfnisse. Es stellt sich also eher die Frage, ob jedes Pferd Müsli braucht. Wenn der Bedarf des Pferdes mit qualitativ hochwertigem Heu gedeckt werden kann, benötigen Pferde kein Kraftfutter und vor allem kein Müsli.
Dies schont den Geldbeutel und macht das Pferd nicht weniger glücklich. Bei Sportpferden und Zuchtstuten kann es durchaus Sinn machen, Müsli als Kraftfutter zu füttern, zumal nicht jedes Pferd mit ausschließlich Hafer als Kraftfutter zurechtkommt. Viele Pferdebesitzer füttern Müsli, um Mineralfutter, andere Supplemente oder Medikamente ins Pferd zu bekommen, da diese häufig nicht pur gefressen werden.
Auch als Belohnung nach dem Reiten wird Müsli verfüttert. Wenn das Müsli Getreide enthält, ist es wichtig, dass die Stärke aufgeschlossen ist, um Verdauungsproblemen entgegenzuwirken. Auch für magenempfindliche Pferde, deren Bedarf mit ausschließlich Heu nicht gedeckt werden kann, gibt es Müsli von verschiedenen Herstellern. Diese sind getreidefrei und basieren hauptsächlich auf Gräsern, Ölfrüchten und Nüssen und sind meist versetzt mit getrockneten Früchten und Kräutern.
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.