Unter Pferdehaltern ist Luzerne, auch Alfalfa genannt, als wertvoller Nährstofflieferant bekannt. Es ist reich an leicht verdaulichen Proteinen, Calcium und Magnesium. Dadurch soll Luzerne den pH-Wert im Magen des Pferdes abpuffern können und so die Magenschleimhaut vor weiteren Reizungen schützen. Dies wirkt sich positiv auf Magengeschwüre aus.
Luzerne und seine Eigenschaften als Pferdefutter
Luzerne enthält verhältnismäßig niedrige Zucker- und Stärkegehalte, wo hingegen der Eiweißgehalt mit etwa 16 % besonders hoch ist, was das Futtermittel für Pferde interessant macht. Schwerfuttrige Pferde oder Sportpferde, die Hochleistung erbringen sollen, können durch die Fütterung mit Luzerne profitieren. Ein Eiweißüberschuss sollte allerdings vermieden werden, um die Leber und Niere nicht zu belasten.
Wie bereits oben erwähnt ist Luzerne reich an Magnesium und Calcium. Das Calcium: Phosphor-Verhältnis liegt bei 4:1 und ist somit viel zu weit. Als Erinnerung, das optimale Verhältnis liegt bei 2:1. Ist das Verhältnis ungünstig muss durch ein Mineralfutter Ausgleich geschaffen werden.
Bedenke: Luzerne ist kein Raufutterersatz
Lies dir doch einmal die Futtermittelzusammensetzung auf deinem Futtersack durch. Kannst du Luzerne finden? In vielen Kraftfuttermischungen ist Luzerne bereist enthalten.
Luzerne ist rohfaserreich und eignet sich somit zum Untermischen in Kraft- oder Mineralfutter, bereist 1- 2 Hände pro Mahlzeit reichen hierfür aus. Durch das Mehr an Struktur wird die Kauzeit verlängert und die Einspeichelung verbessert. Die Folge: Bicarbonat aus dem Speichel puffert auf natürliche Weise die Magensäure, sodass ein Entstehen von Magengeschwüren vorgebeugt wird.
Dabei ist zu beachten: Luzerne sollte, aufgrund des hohen Eiweißgehaltes, kein Raufutter ersetzen, sondern ist eher als eine Art Zusatz zu sehen.
Luzerne für Pferde mit Magengeschwüren
Leipziger Wissenschaftler haben in einer Studie herausgefunden, dass es in Bezug auf Magengeschwüre auf die Partikelgröße der Luzerne ankommt. Hierfür wurden die Pferde über 14 Tage mit 1,5 kg Luzernehäckseln pro 100 kg Körpergewicht gefüttert. Zur Kontrolle hatten die Pferde nach einer 16-tägigen Auswaschzeit 24 Stunden Weidegang und wurden mit Heu gefüttert. Vor und nach den beiden verschiedenen Fütterungsmethoden wurden die Pferde jeweils endoskopiert.
Es wurde festgestellt, dass die Pferde am Antrum Pyloricum (Anfangsabschnitt des Magenausgangs) nach der Fütterung mit Luzernehäckseln vermehrte Magenschleimhautveränderungen aufwiesen. Es ist also davon auszugehen, dass die Luzernehäcksel sich durch ihre scharfkantige Struktur nicht besonders positiv auf die Magenschleimhaut auswirken, sondern mechanische Irritationen der Magenschleimhaut und somit Magenschleimhautläsionen hervorrufen.
So fütterst du Luzerne richtig
Daher sollte Luzerne, die an sich eine für das Pferd hochwertige Futterpflanze darstellt, vorzugsweise als Pellet oder Extrudat verfüttert werden. Dies gilt insbesondere für Pferde, die am Magen vorbelastet sind. Denn gerade Pferde, die ein Magengeschwür haben oder schnell zu Magengeschwüren neigen, haben einen sehr empfindlichen Magen, dessen Schleimhaut es besonders zu schützen gilt. Zusätzlich sei zu erwähnen, dass die Läsionen an der Magenschleimhaut durch die 16-tägige Weidehaltung wieder geheilt werden konnten. Dies zeigt, dass sich eine stetige Raufutteraufnahme sowie die Weidehaltung positiv auf den Magen unserer Pferde auswirken.
Mehr zum Thema
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.