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Ist die Magendasselfliege Ursache für Magengeschwüre beim Pferd?

Geschrieben von Equine 74 | 28. Jul 2021

Die Magendasselfliege (Gasterophilus intestinales), auch bekannt als Magendassel oder Magenbremse, ist eine rostgelbe Fliege mit braun-schwarzem Querband an der Oberseite. Sie ist ca. 15 mm lang und fliegt hauptsächlich von Juli bis September. In diesem Zeitraum legt sie auch die typischen gelben Eier. 

 

Wann nimmt das Pferd die Dasselfliegelarve auf?

Ablageort sind überwiegend die Vorderbeine, die Schulter und Flanke von Pferden. Mithilfe eines speziellen Klebstoffes halten die Eier an den Haaren und werden erst durch Belecken oder Beknabbern der Gliedmaßen mithilfe des Pferdespeichels gelöst und aufgenommen und gelangen so ins Pferdemaul. Sind die Larven aufgenommen, bleiben sie ca. 4 Wochen am Zahnfleisch, dem Gaumen oder der Zunge haften. Die Folge: Schwellung des Gaumens und Entzündung der Zunge sowie  Kau- und Schluckbeschwerden und eine verminderte Futteraufnahme. Danach werden sie in den Magen abgeschluckt, wo sie sich mithilfe von Mundharken an die Magenschleimhaut anheften und dort acht bis 10 Monate verweilen. 

Im Magen verursachen sie trichterföhrmige Erosionen, die zu Blutarmut, Koliken und Abgeschlagenheit der Pferde führen. Außerdem können durch die Läsionen der Magenschleimhaut Magengeschwüren entstehen. 

Die Larven verlassen das Pferd durch den Kot. Nach der Ausscheidung verpuppen sich die Larven und leben ca. 5 Woche im Erdboden, schlüpfen und fliegen von Juli bis September, bis sie wieder Eier legen und sich der Kreis schließt. 

Wie äußert sich ein Magendasselfliegen-Befall?

Typische Symptome sind Koliken, Appetitlosigkeit, Durchfälle, Abmagerung und Blutarmut. Besondere Vorsicht ist bei Fohlen geboten, hier können Entwicklungsstörungen und Leistungsminderung die Folge sein. Im Einzelfall kann der Befall sogar tödlich enden. 

Was hilft gegen die Dasselfliege? 


Nach der Eiablage im September ist die Larve der Dasselfliege bis zu 3 Monaten in der Eihülle lebens- und infektionsfähig. Demzufolge ist eine Entwurmug im Dezember sinnvoll, da dies der spätmöglichste Zeitpunkt ist, in dem die Larve in den Wirt einwandert. Als Entwurmungsmittel eignen sich ivermectinhaltige Präparate. In einer Kotprobe sind Magendassellarven nicht zu finden, sodass eine jährliche Entwurmung ausdrücklich empfohlen wird. 
 
Um eine sichere Diagnose zu erhalten, ob es sich wirklich um einen Magendassellarvenbefall handelt, muss eine Gastroskopie vorgenommen werden. Nur mithilfe des bildgebenden Verfahrens lässt sich das Ausmaß des Befalles erkennen. Ein Indiz für einen starken Befall können gelbe Eier im Fell des Pferdes sein.

Neben anderen Ursachen wie Stress, schlechte Haltungsbedingungen, einer nicht bedarfsgerechten Fütterung sollte die Magendasselfliege als möglicher Auslöser für Magengeschwüre nicht außer Acht gelassen werden. Eine jährliche Entwurmung ist hierbei die beste Präventionsmaßnahmen. Vorsicht ist wieder einmal besser als Nachsicht und in diesem Fall denkbar einfach und kostengünstig.

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