Kann ich meinem Magenpatienten mit dem „richtigen“ Sattelgurt zu mehr Wohlbefinden, Zufriedenheit und Leistungsbereitschaft beim Reiten verhelfen? Wer ein Pferd mit Magenproblemen oder einem generell empfindlichen Magen hat, weiß, dass der Unmut meist nicht erst beim Reiten, sondern bereits beim Putzen, Satteln und Gurten mehr oder weniger stark geäußert wird.
Obwohl der Sattelgurt weiter vorne liegt als der Magen des Pferdes und im Prinzip keinen direkten Druck auf den Magen ausübt, zeigen magenempfindliche Pferde deutlich, dass sie Schmerzen durch den Sattelgurt haben. Beim Anziehen des Sattelgurtes und auch beim Reiten erhöht sich der Druck durch den Sattelgurt auf die Gurtlage, wodurch Pferde häufig den Bauch anspannen und hochziehen.
Sowohl durch das Hochziehen des Bauches als auch durch die Bewegung beim Reiten, vor allem im Trab und Galopp, kommt es dazu, dass die Magensäure in den oberen, drüsenlosen und somit empfindlicheren Teil des Magens gelangt. Ist der Magen des Pferdes gesund, bereitet ihm dies in der Regel keine Probleme. Ist aber die Schleimhaut des Magens bereits gereizt oder geschädigt, kommt es zu unangenehmen Schmerzen für das Pferd.
Vielen Magenpatienten helfen daher Sattelgurte, die besonders gepolstert sind oder eine größere Auflagefläche haben und somit den Druck besser verteilen. Dadurch, dass der Druck des Sattelgurtes auf die Sattellage, also auf die Brustmuskeln und das Brustbein, besser verteilt wird, wird der Bauch weniger stark hochgezogen, wodurch die Magensäure eher im unteren, drüsenhaltigen Teil des Magens bleibt und weniger an die empfindlichen Stellen im oberen Magenabschnitt gelangt.
Jedes Pferd hat hinsichtlich des Sattelgurtes eine absolut individuelle Präferenz. Es gibt eine Vielzahl von Modellen. Das Material reicht von Neopren, über Leder und Lederimitaten, bis hin zu Lammfell. Und auch die Formen sind von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich – von extrem breit, über anatomisch geformt, bis hin zu einer sehr großen, runden Auflagefläche. Probieren geht hier über Studieren - dein Pferd wird dir zeigen, mit welchem Gurt es am zufriedensten läuft. Die Anschaffung ist sicherlich nicht immer kostengünstig, daher empfehlen wir, Gurte von Freunden oder Bekannten auszuleihen und über ein paar Reiteinheiten zu testen.
Mit gut sitzendem Equipment kannst du bei deinem magenkranken Pferd Schmerzen lindern. Zusätzlich kannst du dein Pferd aber auch mit einer angepassten Fütterung unterstützen. Pferde brauchen ausreichend Raufutter, am besten in Form von Heu. Die Magensäure wird durch den Speichel abgepuffert und kann somit die Magenschleimhaut nicht angreifen. Dies erklärt auch, warum ein Pferd mit einem empfindlichen Magen nie mit einem leeren Magen gearbeitet werden sollte.
Häufig zeigen Pferde mit Magenproblemen ziemlich deutlich durch z. B. Schweifschlagen, Treten mit den Beinen nach dem Gurt, Beißen oder Bocken, wenn ihnen der Magen schmerzt. Daher sollte man auf jedes Anzeichen des Pferdes achten und entsprechend handeln. Gerade in akuten Phasen ist Pferden das Traben und Galoppieren sehr unangenehm, da durch den Schwung die Magensäure im Magen viel stärker hin und her schwappt. In solchen Fällen sollte entweder komplett auf das Reiten verzichtet oder nur Schritt geritten werden.
Einen ähnlich puffernden Effekt, wie Bicarbonat im Speichel, hat Equine 74 Gastric. Dieses Supplement ist in der Lage, die überschüssige Magensäure abzupuffern, daher bietet es sich gerade vor dem Reiten an, eine Portion Equine 74 Gastric zu füttern, um den positiven Effekt für das Training zu nutzen!
Auf unserer Themenseite findest du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben.