Mineralien haben die Aufgabe, lebenswichtige Versorgungsvorgänge im Körper des Pferdes aufrecht zu halten. Für eine gute Gesundheit ist eine optimale Mineralstoffversorgung somit unabdingbar. Heu, von guter Qualität, kann viele dieser Mineralien bereits enthalten.
Wird das Heu von Wiesen geerntet, die nur sehr einseitig bepflanzt sind, können Mineralstoffmängel beim Pferd entstehen, die durch eine bedarfsgerechte Fütterung ausgeglichen werden müssen.
Kranke Pferde brauchen besondere Unterstützung, hier kann eine Supplementierung von Einzelpräparaten sinnvoll sein. Zu beachten ist allerdings, dass Spuren- und Mengenelemente Wechselwirkungen haben und die Aufnahmekapazität von anderen Mineralien einschränken können.
Nährstoffdefizite, wie sie bei großen Belastungen durch anstrengendes Training entstehen, können durch eine unangepasste Mineralzufuhr begünstigt werden. Hat das Pferd einen Mangel an Magnesium, Mangan und Selen kann dies sogar zu Spasmen im Bereich des Magenausganges führen, was eine Störung des Abtransportes des Speisebreies auslöst. Die Folge ist eine anhaltende Magenanspannung und Fehlgärung.
Calcium und Phosphor sind wesentliche Bestandteile des Skelettes und sind für die Knochenstabilität verantwortlich. Zusätzlich sind sie an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Calcium und Phosphor fungieren als Gegenspieler und beeinflussen die gegenseitige Aufnahme. Das optimale Verhältnis der beiden Mengenelemente liegt bei 2:1. Die Calciumwerte im Heu können stark variieren, sodass eine Zufütterung in vielen Fällen notwendig ist.
Ein Calciumüberschuss kann ein Magnesiummangel zur Folge haben. Das Verhältnis von Calcium und Magnesium sollte bei ca. 2:1 bis 3:1 liegen.
Pferde, die unter einem Magnesiummangel leiden, zeigen sich häufig schreckhaft; Ursache hierfür ist eine Überreaktionen der Reizweiterleitung. Besonders bei gestressten Pferden kann eine Supplementierung von Magnesium sinnvoll sein, denn Stress ist einer der Hauptauslöser für Magengeschwüre, Koliken und Durchfall. Weitere Symptome, die bei einem Magnesiummangel auftreten, sind allgemeine Mattigkeit, Arbeitsunlust, Kreislaufprobleme und angelaufene Beine.
Meist ist der Bedarf an Magnesium über das Grundfutter gedeckt. Sind die Weideflächen allerdings sehr einseitig bepflanzt, sollte Magnesium zugefüttert werden.
Natrium ist für den osmotischen Druck sowie die Regulierung des Säure-Basen- und Wasserhaushaltes verantwortlich. Natrium ist wie Kalium, Magnesium und Calcium ein Kation (positiv geladen) und wirkt somit basisch. Es ist also in der Lage, Säuren abzupuffern. Kationen nehmen negativ geladene Anionen der Magensäure auf und halten so den pH-Wert des Magens aufrecht.
Der Wasserhaushalt kann durch eine Magen-Darm-Erkrankung negativ beeinflusst werden. Viele Pferde zeigen bei Magenproblemen Durchfall und Kotwasser als Symptom. Der Wasserverlust kann bei dem Pferd zu Dehydratation führen und muss durch eine zusätzliche Aufnahme von Wasser ausgeglichen werden. Das Vorhandensein von Salzlecksteinen ist außerdem für den Elektrolytausgleich wichtig. Pferde können ihren Bedarf an Natrium meist nicht nur über das Grundfutter decken.
Ein Überschuss an Natrium kann sich auf der anderen Seite negativ auf Pferde mit Magenproblemen auswirken. Ein Säureüberschuss im Magen kann nämlich nicht nur Magengeschwüre verursachen, sondern senkt ebenfalls das Membranpotential und die Permeabilität, während der aktive Stofftransport der Magenschleimhaut zunimmt. Die Folge: Natrium reichert sich in den Magenschleimhautzellen an.
Aufgrund seiner osmotischen Wirkung zieht Natrium Wasser in die Zellen, welche dadurch anschwellen und geschädigt werden können. Magenschleimhautreizungen und Magengeschwüre können die Folge sein. Eine bedarfsgerechte Fütterung ist somit elementar wichtig, um eine Überversorgung und damit verbundene Nachteile zu vermeiden.
Das Spurenelement Zink ist bekannt für seine regenerierende Wirkung auf Haut und Schleimhäute, sowie Fell und Horn, außerdem ist es für ein intaktes Immunsystem unentbehrlich.
Symptome wie stumpfes Fell können bei einem Mangel auftreten. Besonders im Fellwechsel, wenn der Nährstoffbedarf erhöht ist, können Pferde mit Zink unterstützt werden.
Die Schleimhautregeneration hat eine besondere Relevanz bei Pferden mit Magenschleimhautläsionen. Eine Zinksupplementierung kann hier sinnvoll sein, um die Heilung der Magenwand nach einer Reizung zu unterstützen.
Selen ist ein essentielles Spurenelement und muss vom Pferd über die Nahrung aufgenommen werden. Es ist für den Zellschutz der Magenwand unentbehrlich. Geringe Selengehalte im Boden und infolgedessen auch im Grundfutter sind die Hauptursache für einen Selenmangel. Dieser kann eine Immunschwäche und Muskelprobleme zur Folge haben.
Anders als die meisten Mineralstoffe führt Selen schon ab 2 mg Selen/kg Trockenfuttersubstanz zu einer Vergiftung, sodass eine Überversorgung in jedem Fall vermieden werden sollte.
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Pferde, die Magenprobleme wie Magengeschwüre oder Läsionen haben, können von einer Zulage einiger Mineralien profitieren. Mehr ist hierbei aber nicht immer mehr! Die Versorgung sollte mit deinem behandelnden Tierarzt besprochen werden, denn eine Überversorgung kann genauso negative Folgen haben wie eine Unterversorgung. Grundsätzlich ist eine bedarfsgerechte Mineralfütterung empfehlenswert. Um einen möglichen Mangel zu erkennen, kann eine Haarmineralstoffanalyse gemacht werden. Ein Blutbild gibt in den meisten Fällen keine sichere Auskunft.
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.