Die Vielseitigkeitsreiterin Anna-Katharina Vogel wird seit Anfang des Jahres von Equine 74 Gastric gesponsert. Anna-Katharina Vogel wird in diesem Jahr 22 Jahre alt und wird somit 2018 ihre erste Saison im Seniorenlager der Vielseitigkeit bestreiten.
Hinter der gelernten Bauzeichnerin aus Bayern liegt aber schon eine überaus erfolgreiche Zeit als Juniorin und Junge Reiterin. Zu ihren größten Erfolgen zählt der vierte Platz auf den Europameisterschaften sowie ihr Sieg beim Preis der Besten 2014. Erreicht hat sie sie mit ihren beiden Deutschen Sportpferden Quintana und Quintano, die sie selbst ausgebildet hat. Wie Anna-Katharina Vogel ihre Pferde trainiert, managt und motiviert, hat sie im Interview mit Equine 74 Gastric verraten.
Das Gleichgewicht des Pferdemagens nimmt einen wichtigen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit von Sportpferden aller Disziplinen.
Denken Sie, dass Vielseitigkeitspferde vielleicht einem noch höheren Stresspotenzial ausgesetzt sind als beispielsweise Dressur- oder Springpferde?
Anna-Katharina Vogel: „Nein, das kann man so pauschal nicht sagen, denke ich. Das Stresspotential ist sicherlich in etwa mit dem von Leistungspferden anderer Disziplinen zu vergleichen. Die körperlichen Anstrengungen nehmen sich diesbezüglich nicht viel. Ich glaube eher, dass jedes Pferd an sich unterschiedlich mit Stress umgeht und ihn besser oder schlechter wegsteckt. Ich sehe das beispielsweise ziemlich deutlich bei meinen beiden Top-Pferden. Während Quintano ein eher ruhiges Gemüt hat und kaum Probleme mit Stress kennt, ist meine Stute – Quintana – genau das Gegenteil. Sie ist von Natur aus viel nervöser und frisst auf Reisen grundsätzlich schlecht.“
Vielseitigkeitsturniere finden bekanntlich meist über mehrere Tage hinweg statt. Damit verbunden sind dann häufig eine fremde Umgebung, anderes Raufutter als zuhause und natürlich die sportliche Herausforderung.
Haben Sie besondere Vorgehensweisen entwickelt, um Ihren Pferden diese Zeit so einfach wie möglich zu gestalten?
Anna-Katharina Vogel: „Grundsätzlich habe ich mir angewöhnt, immer mein eigenes Heu von zuhause mitzunehmen. Da kenne ich die Qualität und besonders Quintana tut sich leichter, ihr gewohntes Futter zu fressen. Außerdem habe ich immer Mash dabei. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass meine Pferde Mash in allen Situationen gerne fressen. Seit einem guten dreiviertel Jahr füttere ich zudem Equine 74 Gastric für einen ausgeglichenen Säurehaushalt im Magen. Kurz vor einem Turnier, währenddessen und ein paar Tage darüber hinaus erhöhe ich die Dosis. Meine Reiterkollegin Josefa Sommer hat es mir empfohlen. Früher hat Quintana immer noch Omeprazol bekommen – doch seit knapp diesem Jahr versuche ich, es durch Equine 74 vollständig zu ersetzen. Außerdem führe ich meine Pferde sehr viel, das hilft ihnen, abzuschalten und sich entspannen.“
Das Thema Losgelassenheit steht oft in unmittelbarem Zusammenhang mit einem intakten Magen.
Haben Sie in diesbezüglich schon einmal Erfahrungen gemacht? Und wenn ja, wie gehen Sie im Training und im täglichen Management damit um?
Anna-Katharina Vogel: „Grundsätzlich versuche ich das Training so stressfrei wie möglich zu gestalten. Trainingseinheiten bestehend aus Dressur, Springen und Gelände wechseln sich immer mit Weidegängen, freiem Auslauf, Führen und Bewegung auf dem Laufband ab. So bleiben meine Pferde immer relativ gelassen. Einzig Quintana ist – vor allem auf dem Vorbereitungsplatz – schon mal sehr spanning und übermotiviert. Dann steigert sie sich gerne in ihre Nervosität hinein. Aber das ist in den letzen Monaten immer besser geworden. Außer in den Momenten, wenn ich selbst sehr aufgeregt bin. Das überträgt sich dann immer sofort auf dieses sensible Pferd. Auf der anderen Seite braucht unser Sport ja auch die Pferde mit einem hohen Blutanteil. Deswegen müssen wir Reiter versuchen, diesen schmalen Grad zu handeln.“
Insbesondere im Vielseitigkeitssport ist es wichtig, dass Pferd und Reiter ein eingeschworenes Team bilden, das einander blind vertraut und sich gegenseitig motiviert.
Wie gelingt es Ihnen, diese wichtige Motivation zu schaffen und aufrechtzuerhalten? Und welche Rolle spielen Ihrer Meinung nach dabei Faktoren wie Training, Fütterung und Haltung?
Anna-Katharina Vogel: „Wie gesagt, ich versuche meinen Pferden – neben dem körperlichen Training – ein so artgerechtes Leben, wie es nur geht, zu ermöglichen. Alle meine vier Pferde zum Beispiel laufen auch in der Herde zusammen im Paddock und auf der Weide. Leider sind die Flächen bei uns im Allgäu ziemlich begrenzt. Deshalb reite ich darüber hinaus viel aus, galoppiere die Berge hoch und verbringe täglich viele Stunden im Stall. Die persönliche Beziehung zu jedem einzelnen Pferd ist mir sehr wichtig. Viel Abwechslung und eine artgerechte Haltung sind die wichtigsten Faktoren für leistungsfähige und motivierte Pferde. Und die Grundlage allen Erfolges bildet die ausgewogene Fütterung. Denn unsere Pferde sind Hochleistungsportler, die sich rundum wohlfühlen müssen, um Top-Leistungen erbringen zu können. Und deshalb ist es meiner Meinung und Erfahrung nach auch immer der falsche Punkt, wenn am Futter gespart wird.“
Auf unserer Themenseite findest Du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben.