Hat man früher im Basispass Pferdekunde aufgepasst, weiß man, dass Pferde eigentlich nicht aufstoßen oder erbrechen können.
Das vom Pferd aufgenommene Futter geht vom Maul durch die etwa 1,2 m lange Speiseröhre Richtung Magen. Dort passiert es den sich öffnenden Magenmund, auch Cardia genannt, der sich danach direkt wieder dank seines starken Schließmuskels schließt. Dieser bewirkt, dass das vom Pferd runtergeschluckte Futter nicht zurückfließt oder Gase heraustreten, wodurch das Pferd normalerweise nicht in der Lage ist, aufzustoßen oder zu erbrechen.
Das Aufstoßen kann unterschiedliche Gründe haben. Zum einen kann es sein, dass es durch zu kraftfutterreiche Rationen zu Gärungen im Magen kommt und das dabei entstehende Gas nicht schnell genug in das Darmsystem weitergeleitet werden kann und so durch den Magenmund und die Speiseröhre aus dem Maul entweicht. Andere Gründe können Magenverstopfungen oder Magenübersäuerungen sein. Ist der Magenausgang (Pylorus) des Pferdes verstopft, erhöht sich der Magendruck und es kann passieren, dass der Druck auf den Magenmund so groß wird, sodass sich dieser infolge einer Überlastung öffnet und so der Mageninhalt zurückfließt. Ein Säureüberschuss im Magen, der auch ursächlich für die Entstehung von Magengeschwüren ist, führt ebenfalls zu einer Überlastung des Mageneingangs. Folglich stoßen Pferde mit Magengeschwüren und einem dauerhaften Magensäureüberschuss auf, was vom Pferdebesitzer meist als übelriechender Atem wahrgenommen wird.
Wenn das Pferd aufstößt und einen schlechten Atem hat, ist dies immer ein Anzeichen für Magenprobleme, da es für das Pferd absolut unnatürlich ist, aufzustoßen. Es hilft also nichts, das Symptom an sich zu bekämpfen, da zuerst die Ursache gefunden und behoben werden muss. Da ein Säureüberschuss im Magen meist fütterungs- und / oder stressbedingt ist, sollten sowohl Fütterung als auch Haltung und Management überprüft werden.
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