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Wann füttert man am besten Tryptophan?

Geschrieben von Tanja Dietz | 16. Jun 2021

Tryptophan bzw. L-Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, d.h. sie kann vom Pferd nicht selbst hergestellt werden und muss täglich über das Futter aufgenommen werden. Tryptophan ist eine Vorstufe des sogenannten „Glückshormons“ Serotonin und somit der Gegenspieler des Stresshormons Adrenalin. Tryptophan wird im Stoffwechsel des Zentralnervensystems zu Serotonin umgewandelt. Dieses wirkt als Regulator bei der Reizübertragung im zentralen Nervensystem und ist ganz wesentlich für das Wohlbefinden und den kompletten Gemütszustand des Pferdes verantwortlich.

Für welche Pferde eignet sich Tryptophan?

Gestresste Pferde oder Pferde mit Erkrankungen des Magen-Darmtraktes haben einen erhöhten Bedarf an Tryptophan. Ein erhöhter Adrenalinspiegel wiederum verhindert eine geordnete Hirnfunktion. Das bedeutet, wenn das Pferd Stress hat, ist das Gehirn nicht im Stande zu lernen oder Erfahrungen positiv zu verarbeiten. Dieser Zustand kann innerlich oder äußerlich sein, das heißt, nicht immer ist der Stress mit bloßen Blick erkennbar. Aus diesem  Grund ist es überlegenswert seinem Pferd, im wahrsten Sinne des Wortes, Glücksgefühle zu verleihen.

Welches Futter enthält Tryptophan?

B-Vitamine sind neben Magnesium ein unentbehrlicher Helfer, wenn es um die Umwandlung von Tryptophan in Serotonin geht. Tryptophan ist beispielsweise im Kraftfutter wie Hafer, Gerste und Mais enthalten. Auf natürlichem Wege nimmt das Pferd am meisten Tryptophan über Gras und Heu (0,5 g/kg) auf. Grasen auf der Weide und eine heuintensive Fütterung erhöhen also die Tryptophanversorgung und das erklärt dann unschwer auch die Beobachtung, dass diese Pferde deutlich gelassener sind.

Tryptophanmangel

Allerdings können Stresssituationen zu einem kurzzeitigen Mangel führen, den man mit tryptophanhaltigem Zusatzfuttermittel auffangen kann. Da Pferde Gewohnheitstiere sind, hilft es ihnen, die für sie ungewohnten, stressigen Situationen wie z.B. das Verladen, positiv wahrzunehmen und einen Lerneffekt daraus mitzunehmen.

Fazit

Aus diesem Grund macht es möglicherweise Sinn, ein ehemaliges Magenpferd zur Vorbereitung auf den ersten Turnierstart mit Tryptophan beim vorbereiteten Training, Hängertraining, etc. zu unterstützen um dadurch zunehmende Routine zu bekommen. So vermeidet man im Vorfeld Stress bzw. versucht ihn, so gering wie möglich zu halten, damit dem erfolgreichen Turnierstart nichts mehr im Weg steht!

 

Vorsicht! Produkte mit Tryptophan haben in der Regel nach den ADM-Regeln der FN eine Karenzzeit von 48 Stunden, nach dem internationalen Regelwerk der FEI allerdings keine. Hier ist es sinnvoll mit dem jeweiligen Futtermittelhersteller in Kontakt zu treten und sich beraten lassen. 

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