Brauchen Turnierpferde Doping für den Magen?
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Dr. med. vet. Siegfried Eiler ist praktizierender Tierarzt für Pferde im bayerischen Heroldsbach und verfügt über 30-jährige Berufserfahrung. Im Interview mit Equine 74 Gastric berichtet er von seinen Erfahrungen mit Problemen rund um den Pferdemagen und gibt darüber hinaus Tipps, wie Magengeschwür-Symptome erkannt werden können und was du gegen Magengeschwüre tun kannst.
Wie oft kommen Sie als praktizierender Tierarzt mit Magenbeschwerden bei Pferden in Berührung?
Dr. Eiler: „Relativ häufig. Genaue Zahlen kann ich nicht nennen. Aber Magenprobleme treten bei Reitpferden regelmäßig auf. Ich bin mir aber sicher, dass auch Zucht- und Jungtiere öfter damit zu tun haben als vermutet. Doch bei ihnen wird es seltener bemerkt. Hin und wieder fällt es den Besitzern auf, wenn zum Beispiel ein Zweijähriger kümmerlich und arm aussieht.“
Wie äußern sich die Symptome bei betroffenen Pferden?
Dr. Eiler: „Häufig beklagen sich die Besitzer, dass ihre Pferde mager und untrainiert aussehen, obwohl sie verschiedene Zusatzfuttermittel bekommen. Außerdem treten oft Probleme in der Rittigkeit auf. Die Pferde lassen sich nicht richtig los bei der Arbeit, sind weniger durchlässig und lassen sich dadurch nicht gut reiten. Und auch ein schwaches Nervenkostüm ist ein oft beschriebenes Problem. Die Pferde werden als nervös, abgelenkt und schreckhaft beschrieben, können sich schlechter konzentrieren und sind nicht so einsatzbereit. Ein Beispiel dafür ist, dass Dressurpferde häufig Schwierigkeiten haben, einen geregelten und losgelassenen Schritt zu gehen."
"Manchmal gelten auch Koliken aus unerklärlichen Gründen als Symptom für Magen-Reizungen oder sogar Geschwüre. Denn eine Kolik ist wiederum nur eine Symptombeschreibung für Bauchschmerzen verschiedener Arten. Ich glaube, dass Magenschmerzen häufig die Ursache einer Kolik sind. Mithilfe von Krampflösern und Schmerzmitteln werden die Probleme aber nur kurzfristig gelöst. Ursachenforschung wird in diese Richtung leider viel zu selten betrieben. Auch Pferde, die operiert wurden oder lahm sind, sind meiner Erfahrung nach häufig betroffen."
"Der Grund sind langfristig verabreichte Entzündungshemmer, die magenunfreundlich sind. Das wird von Besitzern und einigen Kollegen leider häufig ignoriert. Da reagiert zwar jedes Pferd individuell, doch jede Dosis, die über eine Woche hinausgeht, ist meiner Meinung nach schon zu viel für den empfindlichen Magen. Grundsätzlich wird mit entzündungshemmenden Medikamenten viel zu leichtfertig umgegangen.“
Wie werden die betroffenen Pferde eingesetzt? Handelt es sich eher um Sport- oder auch um Freizeitpferde?
Dr. Eiler: „Das ist ganz gemischt und lässt sich nicht so pauschal beantworten. Nicht nur Reit- und Rennpferde haben Reizungen, Entzündungen und Geschwüre im Bereich des Magens. Aber sie sind häufiger betroffen. Denn sie sind dem zusätzlichen Stress von Turnier und Transport ausgesetzt. Insbesondere im Transport sehe ich Stress. Jede Fahrt, die länger als zwei bis drei Stunden andauert, wirkt sich auf das Immunsystem aus. Soll heißen, dass sich der Immunstatus dadurch verschlechtert."
"Auch der Flüssigkeitshaushalt gerät unterwegs oft aus dem Gleichgewicht, weil viele Pferde auf dem Transporter ungern oder weniger trinken. Der Grundstress, den jedes Pferd hat, ist allerdings ganz individuell. Viele Pferde zeigen das nicht offensichtlich, sodass die Besitzer es oft gar nicht bemerken. Von Vorteil ist es in meinen Augen auf jeden Fall, dem Pferd auf dem Turnier eine Box anzubieten, wenn dies möglich ist."
"Auch wenn diese fremd ist, hilft es beim Abbau von Stress sowie bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme. Alles in allem soll das aber nicht heißen, dass lediglich Turnierpferde betroffen sind. Auch so mancher Freizeitreiter verlangt seinem Pferd einiges ab, sodass es auch in diesem Bereich betroffene Pferde gibt. Nur wird es dort noch seltener erkannt.“
Welche Therapie wenden Sie bei Pferden an, die unter einer Magenschleimhautentzündung oder einem Magengeschwür leiden?
Dr. Eiler: „Dabei unterscheide ich zwischen leichteren und schweren Fällen. Die meisten leichteren Fälle werden leider überhaupt nicht erkannt. Als Tierarzt wird man damit eher selten konfrontiert. Erst wenn die Probleme mindestens mittelgradig auftreten oder sogar bereits ein Magengeschwür entstanden ist, wird der Tierarzt gerufen. Dann empfehle ich zunächst einen Säureblocker wie zum Beispiel (ein Medikament mit dem Wirkstoff Omeprazol) zu verabreichen und dem Pferd im Anschluss an diese Kur längerfristig oder dauerhaft Equine 74 Gastric zu füttern."
"Die schwammähnliche Struktur der Rotalge, aus der Equine 74 Gastric hergestellt wird, sorgt dafür, dass die überschüssige Säure im Magen sehr gut abgepuffert wird. Viele Pferdehalter sprechen von deutlich vitaleren und zufriedeneren Pferden. Dazu gehöre ich selbst im Übrigen auch. Denn bevor ich es meinen Kunden empfohlen habe, habe ich es an meinen eigenen Vielseitigkeitspferden ausprobiert. Die Verbesserung hat mich überzeugt."
Und was geben Sie den Besitzern mit auf den Weg, damit ihre Vierbeiner in Zukunft ohne Magenbeschwerden leben können?
Dr. Eiler: „Eine ausgiebige Beratung in Sachen Haltung und Fütterung! Denn darin liegt der Kernpunkt zahlreicher Magenprobleme. Wir Tierärzte können natürlich Pferde behandeln und Symptome bekämpfen. Aber den Pferden wäre ja viel mehr geholfen, wenn es gar nicht erst zu einem Magengeschwür käme. Prophylaxe lautet hier das Stichwort. Zu wenig Auslauf – insbesondere im Winter – zu viel Stress und zu wenig Raufutter sind die Hauptursachen. Pferde sind Dauerfresser."
"Ihr Organismus ist darauf ausgelegt, dass sie permanent relativ viel energiearmes Futter aufnehmen. In den meisten Ställen gibt es aber viel zu lange Fresspausen und dazu viel zu große, schwer verdauliche Kraftfuttermengen. Beides sind Ursachen für Probleme mit dem Magen. Meine Empfehlung lautet daher: Pferde sollen so viel Raufutter fressen, wie sie mögen. Dazu gibt es Hafer und ein vernünftiges Supplement. Dabei kommt es darauf an, dass man sein Pferd aufmerksam beobachtet."
"Nicht jedes Pferd ist mit dem gleichen Grundtemperament ausgestattet und dementsprechend mehr oder weniger sensibel. Equine 74 Gastric ist meiner Erfahrung nach eine gute Wahl als Dauer-Supplement. Vielen Pferden tut es richtig gut.“
Auf unserer Themenseite findest Du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben.
Equine 74 Gastric
Puffert überschüssige Säure im Pferdemagen, anstatt sie zu blockieren.
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