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Verdauung des Pferdes - Wie hängen Magen- und Darmprobleme zusammen?

Geschrieben von Tanja Dietz | 24. Okt 2017

„Du bist, was du isst“ heißt es häufig in der menschlichen Ernährung. Dieses Sprichwort trifft auch für unsere Pferde zu. Neben der Aufnahme von Atemluft und Wasser werden die Stoffwechselvorgänge im Körper eines jeden Lebewesen durch die aufgenommene Nahrung aufrechterhalten und maßgeblich beeinflusst. Der Verdauungstrakt, vor allem der Darm, spielt hier eine wichtige Rolle.


Das Gleichgewicht und Zusammenspiel von Mineralien, Mikro- und Makronährstoffen, Vitaminen, Hormonen und Enzymen im Darm des Pferdes ist abhängig vom Futter sowie vom Futtermanagement. Im Darm werden die aufgenommenen, vorverdauten Nährstoffe dann weiter verdaut, sodass diese aus dem Darm resorbiert werden können und dem Körper dann als Energie oder Grundbaustein für den Aufbau von Körpermasse dienen. Die meisten Abwehrzellen des Körpers befinden sich im Darm des Pferdes, wodurch der Verdauungstrakt das wichtigste Organ für das Immunsystem bildet.

Die ersten Anzeichen erkennen und handeln 

Kommt es beispielsweise durch Stress oder Fütterungsfehler zu einer Übersäuerung im Magen, führt dies auch im Darm des Pferdes zu einer Absenkung des pH-Werts und kann so zu einem Absterben der essentiellen, gutartigen Darmbakterien (Darmmikroben) und Immunzellen kommen. Die ersten Anzeichen für eine derartige Entgleisung der Darmflora können Durchfall, Blähungen, übelriechender Kot, Kotwasser und Koliken sein. Letztlich führen diese Symptome zu einem Leistungsabfall sowie zu einem immer schwächer werdenden Immunsystem.

Auch die Gabe von Medikamenten kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen, da Bakterien durch verschiedenste Wirkstoff abgetötet werden. Dass hierbei auch die nützlichen Darmbakterien sterben, sind negative Nebenwirkungen. Daher sollte der Darm des Pferdes nach längeren Medikamentengaben oder Magenproblemen (durch Übersäuerung) saniert werden. Eine natürliche Darmsanierung wird durch eine auf den Bedarf und die Bedürfnisse des Pferdes abgestimmte Fütterung, deren Hauptbestandteil Raufutter in einwandfreier Qualität ist, positiv beeinflusst. Die Fresszeit sollte hierbei mindestens zwölf Stunden pro Tag betragen, wobei Fresspausen von mehr als vier Stunden vermieden werden sollten. Artgerechte Haltungsformen, viel Bewegung und eine gute Herdenstruktur leisten ebenfalls einen positiven Beitrag zur Sanierung des Darms.

So sanierst du den Darm deines Pferdes

Da aber sowohl die Haltungs- als auch die Fütterungsbedingungen nicht immer optimal sind, müssen die Pferde häufig zusätzlich bei der Sanierung des Darms unterstützt werden. Hierfür empfehlen sich Probiotika. Dies sind spezielle Bakterienkulturen, die eine positive Wirkung auf die Zusammensetzung der Darmflora haben, wodurch das natürliche Gleichgewicht nützlicher Darmmikroben wiederhergestellt werden kann. Da die Probiotika nur eine begrenzte Lebensdauer im Darm des Pferdes haben, müssen diese, um den Darm langfristig und nachhaltig zu sanieren, dem Pferd immer wieder über das Futter zugeführt werden. Zur Unterstützung der Darmsanierung gibt es verschiedene Ergänzungsfuttermittel von unterschiedlichen Pferdefutterherstellern, die Probiotika enthalten. 

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