Morgen ist es mal wieder soweit. Impfen steht auf dem Plan. Der Termin steht schon seit drei Wochen und, wenn du ehrlich bist, hast du seitdem so ein leicht unterschwelliges mulmiges Gefühl im Magen, denn du weißt, das bedeutet wieder Stress für dich und dein Pferd. Eigentlich ist deine Tierärztin super sympathisch und mit deinem Pferd geht sie sehr einfühlsam und vorsichtig um, aber jedes Mal ist es ein Krampf. Schon beim Betreten des Stalls merkt dein Pferd, dass heute etwas ansteht.
Es merkt, dass du nervös bist und du weißt, dass deine Stute dir gleich wieder das Hinterteil zudrehen wird, wenn du mit deiner Tierärztin an die Box kommst. In weiser Voraussicht hast du vorher schon mal das Halfter drauf gemacht, weil sonst wieder kein Rankommen ist. Deine Stute legt vorsichtshalber schon mal die Ohren an und zeigt euch, dass sie eigentlich so gar keine Lust hat, denn sie weiß genau, dass es gleich möglicherweise wieder unangenehm werden könnte.
Viele Pferde verbinden mit dem Tierarzt Unangenehmes, Stress und/ oder Schmerzen. Häufig reagieren sie daher mit Flucht. Sie versuchen der drohenden gefährlichen Situation zu entfliehen, denn oft bedeutet der Tierarztbesuch entweder Schmerzen, beispielsweise durch das Verabreichen einer Spritze. Dies verbinden die Pferde dann mit der jeweiligen Person.
Häufig ist ein Fluchtverhalten des Pferdes aber nicht möglich, weil es zum Beispiel in der Box oder bereits angebunden ist. Dann kann es passieren, dass Pferde ein deutliches Abwehrverhalten zeigen, sie drehen sich weg, legen die Ohren an oder schlagen sogar.
Ein Training für den Tierarztbesuchs gestaltet sich aus zwei Gründen schwierig. Zum einen hat dein Tierarzt wahrscheinlich nicht die Zeit, regelmäßig vorbeizukommen, um deinem Pferd zu zeigen, dass er ihm nichts böses möchte und eigentlich ein ganz netter Mensch ist und zum anderen würde irgendwann dein Geldbeutel ein klares Veto einlegen, wenn du für jeden Trainingsbesuch deines Tierarztes entsprechend zahlen müsstest. Du kannst aber versuchen, deinem Pferd die Angst ein wenig zu nehmen, indem du selbst ruhig bleibst und versuchst, deine Aufregung so gering wie möglich zu halten.
"Bestechung" mit zum Beispiel Möhren oder Roter Bete während des Tierarztbesuchs können manchmal Wunder bewirken und wenn alles nicht hilft, ist es manchmal auch eine gute Lösung, deine Stallfreundin oder jemand anderes aus dem Stall zu bitten, dich zu unterstützen. Auch wenn du dein Pferd am besten kennst, kann es in manchen Situationen helfen, jemanden dabei zu haben, der nicht vorbelastet und etwas unbedarfter an die ganze Sache herangeht.
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