Was ist die Ursache für Kotwasser und Blähungen beim Pferd?
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Stress, zu viel Süßes, eine unausgewogene Ernährung - das sind nur wenige Faktoren, die uns Menschen Bauchschmerzen bereiten können. Ähnlich geht es unseren Pferden: stimmen Fütterung oder Haltung nicht, haben sie Stress, der ihnen auf den Magen schlägt.
Pferde haben einen empfindlichen Verdauungstrakt. Anders als beispielsweise Kühe, deren Pansen unter anderem wie eine Art “Filter” funktioniert, kann Pferden schon eine leichte Eiweißüberversorgung, Stress oder zu viel Kraftfutter zu schaffen machen. Wir möchten dir 5 Faktoren nennen, die einen negativen Einfluss auf den Verdauungstrakt des Pferdes haben und dies einmal ein wenig genauer erläutern.
Stress führt zu einer Erhöhung des Cortisolspiegels. Dieser verhindert eine gute Durchblutung der Magenschleimhaut und führt so zu einer reduzierten Magenschleimproduktion und folglich zu einer schlechten Regeneration der Magenschleimhaut. Gleichzeitig führt ein erhöhter Spiegel des Stresshormons zu einer vermehrten Magensäureproduktion.
Diese überschüssige Magensäure hat nun also freie Bahn, um die empfindliche Magenschleimhaut anzugreifen. Hinzu kommt, dass zur Verdauung notwendige Nerven durch Stress nicht richtig arbeiten können. Hält der Stress länger an, beispielsweise bei Fohlen durch das Absetzen oder durch einen Stall- oder Herdenwechsel, kann dieser innerhalb weniger Tage die Entstehung von Magengeschwüren auslösen.
Ziel einer Behandlung mit Antibiotika ist es, krankheitserregende Bakterien abzutöten. Da Antibiotika aber nicht zwischen gut und schlecht unterscheiden können, werden hierbei auch die nützlichen Bakterien zerstört. Hierzu zählen beispielsweise auch die zur Verdauung notwendigen Bakterien im Darm des Pferdes, auch Darmflora genannt. Diese Bakterien sind für die Verdauung im Dickdarm zuständig. Wenn dein Pferd also mit Antibiotika behandelt werden muss, solltest du ihm gleichzeitig Präparate zur Unterstützung des Darms und zur Förderung der Darmflora geben.
Kraftfutter ist stärkereich. Gelangt zu viel Stärke in den Magen des Pferdes, wird vermehrt Milchsäure (saurer pH-Wert) gebildet, welche zu einer Senkung des pH-Werts im Magen führt. Hinzu kommt, dass Pferde durch das Fressen von Kraftfutter wenig Speichel produzieren, der zu Abpufferung des Magen-pH-Werts nötig ist. Dies führt also ebenfalls zu einer Schädigung der Magenschleimhaut. Gelangt zu viel Stärke in den Dickdarm des Pferdes, kommt es zu einer Verschiebung der Darmflora zugunsten der stärkeverdauenden Bakterien sowie zu einer Vermehrung von Pilzen.
Diese verdrängen die faserverdauenden Bakterien, die durch ihr Absterben, das zusätzlich durch den niedrigen pH-Wert begünstigt wird, Toxine bilden. Diese Toxine wiederum lösen Koliken und Hufrehe aus. Aber auch im Darm kann ein Stärkeüberschuss zu Schleimhautschäden sowie zu vermehrter Gasbildung führen. Als Faustregel kann man sagen, dass pro Mahlzeit nicht mehr als 1 g Stärke pro kg Körpergewicht gefüttert werden sollte.
Normalerweise wird Eiweiß im Dünndarm abgebaut und hieraus ins Blut resorbiert. Bekommt das Pferd zu viel Eiweiß, wird dies nicht nur im Dünndarm verdaut, sondern gelangt weiter in den Dickdarm. Dies führt zu einem Absterben der empfindlichen Darmflora.
Würmer sind Parasiten, die die Verdauung stören und einen schlechten Einfluss auf die Futterverwertung haben. Sie können zu Einblutungen im Darm führen und steigern die Gefahr von Koliken. Daher ist eine effektive Entwurmung unerlässlich. Jedoch sollte nicht entwurmt werden, wenn dies nicht nötig ist, da durch eine Wurmkur gleichzeitig die nützlichen Darmbakterien angegriffen werden. Dies bringt die Darmflora aus dem Gleichgewicht und stört die Verdauung.
Durch die von der Wurmkur abgestorbenen Parasiten entstehen Toxine, welche sich ebenfalls negativ auf die Darmflora auswirken. Aus diesen Gründen hat sich die selektive Entwurmung bei Pferden bewährt.
Auf unserer Themenseite findest Du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben.
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