Stress kann die Entstehung von Magengeschwüren begünstigen. Dabei musst du unterscheiden zwischen üblichem Alltagsstress, wie ein Rangordnungskampf zwischen Pferden, oder körperlichem Stress, der durch ein bereits vorhandenes Magengeschwür hervorgerufen wird. In akuten Fällen stressen Magengeschwüre den Körper des Pferdes so sehr, dass sie häufig mit einem erhöhten Puls, verstärkter Atmung und leichtem Fieber einhergehen.
Pferde äußern Schmerz allerdings sehr unterschiedlich. Es ist dementsprechend wichtig dein Pferd gut zu kennen um kleinste Veränderungen in seinem Wohlbefinden identifizieren zu können.
Ein erhöhter Puls, eine hohe Atemfrequenz und leichtes Fieber treten meist zusammen mit leichten Koliken und anderen Symptomen auf. Oft ist zu beobachten, dass Pferde den Schmerz durch Flehmen und Treten nach dem Bauch äußern – typische Schmerzäußerungen von Pferden, wenn sie Magenprobleme haben. Verhält sich das Pferd dahingehend also auffällig, sollte man routinemäßig immer die Temperatur, die Atmung sowie den Puls des Pferdes messen.
Es ist wichtig Referenzwerte zu haben, sprich Ruhewerte, die du dann mit den Werten in einer Notsituation vergleichen kannst. Hierfür sind die sogenannten PAT-Werte ein wichtiger Anhaltspunkt. PAT steht für Puls, Atmung und Temperatur.
Puls: 28 und 44 Schlägen pro Minute
Atmung: 8 bis 16 Atemzüge die Minute
Temperatur: Zwischen 37,5 und 38,2 Grad Celsius
Ein normaler Ruhepuls beim Pferd liegt zwischen 28 und 44 Schlägen pro Minute. Dieser kann an verschiedenen Stellen gemessen werden: An der Unterseite der Schweifrübe, am Fesselkopf oder an der Unterseite der Ganaschen, wobei letztere am üblichsten ist. Dort ist eine kleine Einkerbung, durch die die Gesichtsarterie läuft. Man hält an diese Stelle Mittel- und Zeigefinger und zählt die Schläge pro Minute. Vereinfacht kann man die Schläge innerhalb von 15 Sekunden messen und das Ergebnis mal vier nehmen.
Liegt der gemessene Wert höher als 44, spricht man von einem erhöhten Puls. Der Ruhepuls von Fohlen liegt mit bis zu 60 Schlägen pro Minute deutlich höher als der von ausgewachsenen Pferden.
Das Wort Ruhepuls deutet schon darauf hin: Grundsätzlich sollte die Messung von Puls, Atmung und Körpertemperatur nur dann stattfinden, wenn sich das Pferd in einem ausgeglichenen Zustand befindet, um möglichst exakte Ergebnisse zu erzielen. Direkt nach körperlicher Belastung oder hoher Temperaturen gemessene Ergebnisse sind wenig hilfreich. Sollte dein Pferd beim Messen aufgrund von Schmerzen gereizt sein und sogar aggressiv reagieren, warte vorher ungefähr eine halbe Stunde ab, in der dein Pferd zumindest weitesgehend wieder zur Ruhe kommen kann.
Im Normalzustand liegt die Atemfrequenz eines ausgewachsenen Pferdes bei 8-16 Atemzüge die Minute. Die Messung erfolgt über die Beobachtung der Hebe- und Senkbewegung der Rippenbögen und des Bauches. Ein starkes Indiz für eine deutlich erhöhte Atmung ist das Aufblähen der Nüstern.
Die Körpertemperatur wird mit einem handelsüblichen Fieberthermometer gemessen, das in den After des Pferdes eingeführt wird. In der Ruhephase liegt die Temperatur zwischen 37,5 und 38,2 Grad Celsius. Auch die Normaltemperatur ist mit 37,5-38,5 Grad Celsius bei Fohlen höher als bei ausgewachsenen Pferden.
Wenn die Werte erhöht sind und das Pferd andere Schmerzsymptome äußert, die auf ein Magengeschwür oder mögliche andere Krankheiten hindeuten, sollte dringend der Tierarzt zu Rate gezogen und gegebenenfalls auch eine Gastroskopie durchgeführt werden, denn dies sind klare Anzeichen dafür, dass das Pferd Schmerzen hat, unter denen es massiv leidet.
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