Trockenschnitzel im Pferdefutter: Was ist zu beachten?
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Hat dein Pferd eine akute Kolik und dein Tierarzt ist bereits auf dem Weg zu dir in den Stall, solltest du die Futteraufnahme deines Pferde in jedem Fall stoppen. Deinem Pferd sollte in dieser Phase kein Kraft- und Raufutter zur Verfügung stehen. Wasser sollte allerdings stets zur freien Verfügung stehen. Hat dein Pferd die Kolik gut überstanden und du hast das "Go" von deinem Tierarzt bekommen wieder mit der Fütterung zu beginnen, sind einige Sachen zu beachten.
Nach einer Kolik ist es das Ziel die Funktionsfähigkeit des Darms wieder herzustellen und ein wiederholtes Auftreten zu vermeiden. Besonders zu bedenken ist, dass Koliken meist fütterungsbedingt entstehen. Hatte dein Pferd aufgrund von Stroh eine Verstopfungskolik oder aufgrund von schimmeligem Heu eine Fehlgärung, deren Folge eine Kolik war, sollten diese "Futtermittel" in Zukunft auf jeden Fall vermieden werden.
Liest man in der Fachliteratur nach, werden unterschiedliche Fütterungsempfehlung je nach Art der Kolik empfohlen.
Bei diesen Arten von Koliken basiert die folgende Fütterung auf qualitativ hochwertigem Heu. Außerdem werden Pflanzenöle (bis 50 g/100 kg Körpermasse/Tag auf zwei bis drei Mahlzeiten am Tag aufgeteilt) empfohlen um eine Dysbiose, sprich einem Ungleichgewicht der Darmbakterienbesiedelung, entgegen zu wirken. Auf Getreide sollte die ersten 14 Tage nach einer Kolik verzichtet werden. Grund hierfür ist, dass Getreide viel Stärke beeinhaltet, welches, wenn es im Dünndarm nicht genügend aufgeschlossen wird, in den Dickdarm gelangt und hier das Gleichgewicht der Darmflora durcheinander bringt.
Der Stärkegehalt sollte deswegen auf 0,3 kg /100 kg Körpermasse/Tag, also 1,8 kg bei einem 600 kg schweren Pferd am Tag reduziert werden. Außerdem kann ein thermischer Aufschluss, von zB. Mais- und Gerstenflocken, die Dünndarmverdaulichkeit steigern, sodass weniger Stärke in den Dickdarm gelangt.
Das wichtigste Futtermittel nach einer Verstopfung ist Wasser. Pferde die zu wenig trinken, neigen oftmals zu Verstopfungen, da der Darminhalt zu fest wird und nicht mehr ausgeschieden werden kann. Die Wasseraufnahme aus Selbsttränken ist schwer zu kontrollieren, daher eignen sich Eimer für die Zeit nach der Kolik. Hier kannst du genauestens beobachten, ob dein Pferd ausreichend trinkt. Ein ausgewachsenen Pferd sollte am Tag ca. 30 l bei täglich leichter Arbeit aufnehmen. Je nach Beanspruchung, Alter und Außentemperatur kann dieser Wert variieren. Pferde bevorzugen lau warmes Wasser, kaltes Wasser wird weniger gern getrunken. Möchtest du deinem Pferd also etwas Gutes tun, wärme das Trinkwasser leicht an.
Bei einer Verstopfung sollte hartstängeliges Futter vermieden werden. Um eine übermäßige Aufnahme von Stroh, wird das Umstellen auf nicht fressbare Einstreu wie zB. Späne empfohlen. Nach einer Verstopfungskolik kann mit der Fütterung vergleichsweise schnell wieder begonnen werden. Es empfiehlt sich hochverdauliche Rohfaser wie zB. Heu, Gras oder Luzerne zu füttern. Gras hat selbst einen relativ hohen Wassergehalt von ca. 85 %, wodurch es die Flüssigkeitsaufnahme zusätzlich steigert. Wird das Grasangebot verringert, wie es zB. im Herbst der Fall ist, wenn Pferde von der Weide in den Stall ziehen, treten vermehrt Verstopfungskoliken auf. Eine vorteilhafte Wirkungen haben Heucobs. Sie sind werden mit Wasser eingeweicht, sodass sie zusätzlich die Flüssigkeitszufuhr begünstigen.
Neigt dein Pferd zu leichten Koliken bei einem Wetterumschwung? Hierbei kann es sich um eine Art Kreislaufkolik handeln. Trotz optimaler Haltung und Fütterung neigen einige Pferd beim Wetterwechsel zu Koliken. Die Peristaltik, also die wellenartige Bewegung des Darms, kommt aufgrund des schwachen Kreislaufes zum Erliegen, wodurch Koliksymptome entstehen. Potentielle Patienten sind Rentnerpferde oder Pferde deren Niere überlastete ist oder solche die an einer Herzinsuffizienz leiden. Aus Fütterungssicht gibt es wenig Möglichkeiten den Kreislauf von Pferden vorbeugend zu unterstützen. Ein Beispiel wäre L-Carnitin und Kräuter. Für eine Beratung solltest du einen Tierarzt oder Therapeuten zu Rate ziehen.
Wer sich mit dem Thema Sandkolik beim Pferd ausgibt beschäftigt, stößt schnell auf Flohsamen. Sie sind sehr quellfähig, binden somit viel Wasser und haben eine abführende Wirkung, sodass der Sand aus dem Darm ausgeschleust werden kann. Studien haben jetzt ergeben, dass die Effektivität von Flohsamen deutlich geringer ist als die von Heu. Fütterst du also 2,5 % der Körpermasse deines Pferde an Heu wirst du bessere Ergebnisse erzielen als mit 1 g Flohsamen/kg Körpergewicht.
Heu hat unterschiedliche Vorteile. Zum einen regt es zum Trinken an, sodass es gerne als erstes Futter nach einer Kolik empfohlen wird. Zusätzlich fördert Raufutter die Speichelproduktion, sodass mehr Bicarbonat in den Magen des Pferdes gelangt, der die Magensäure neutralisiert. Nahrungskarenzzeiten, wie sie im Rahmen einer Kolikbehandlung auftreten, sind für Pferde mit großem Stress verbunden. Pferde produzieren kontinuierlich Magensäure. Hat dein Pferd keinen Zugang zu Futter kann die Magensäure nicht abgepuffert werden. Bereits nach 24 bis 48 Stunden können Magengeschwüre entstehen. Um dein Pferd zu unterstützen und Magengeschwüren vorzubeugen, können Supplemente, wie Equine 74 Gastric, zugefüttert werden. Was Equine 74 Gastric so besonders macht, erfährst du hier.
Viele Reiter füttern nach einer Kolik ein Mash mit der Argumentation dem Magen-Darm-Trakt damit etwas Gutes zu tun. Schöner Gedanke, allerdings muss man hier differenzieren zwischen einer grundsätzlichen Fütterung oder eine Futterumstellung auf Mash.
Bekommt dein Pferd grundsätzlich Mash ist die Fütterung nach der Kolik kein Problem und kann sogar durch einzelne Inhaltsstoffe gezielt den Magen-Darm-Trakt unterstütze. In vielen Mashsorten sind Leinsamen enthalten. Die beinhaltenden Schleimstoffe kleiden die Schleimhäute aus und sorgen so für eine bessere Gleitfähigkeit des Futterbreies. Grundlage vieler Mashsorten ist Weizenkleie. Es hat eine leicht abführende Wirkung. Ein weiterer Vorteil ist, dass Mash hohe Wassermengen enthält, die die Flüssigkeitszufuhr für das Pferd steigert.
Bekommt dein Pferd aber normalerweise nur Heu und ein Kraftfutter kann die plötzliche Umstellung auf ein Mash den Organismus zusätzlich belasten. Eine drastische Futterumstellung hat für dein Pferd gravierende Folgen. Die Darmmikoben müssen sich auf das neue Futter einstellen, ansonsten gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht. Eine Futterumstellung sollte deswegen immer langsam erfolgen, das gilt nicht nur für die Mashfütterung, sondern auch bei der Umstellung von Gras- auf Raufutter.
Das Risiko einer Kolik kann sogar durch handelsübliche Mashsorten gesteigert werden, da diese häufig Melasse, ätherische Öl, Strukturhäcksel oder Gemüsestücken und Obstabfälle enthalten - Bestandteile die nach einer Kolik nicht gesundheitsfördernd sind. Ein Blick auf die Deklaration auf dem Futtersack ist in jedem Fall ratsam.
Die meisten Koliken sind fütterungsbedingt und könnten vermieden werden. Eine raufutterreiche Fütterung und ausreichend Bewegung können keine Kolik zu 100 % verhindern, das Risiko aber deutlich eindämmen.
Hatte dein Pferd eine Kolik, sollte unabhängig von der Form der Kolik in Absprache mit deinem Tierarzt für die kommende Zeit ein Fütterungsplan entwickelt werden. Empfohlen werden dann vorwiegend leichtbekömmliches Futtermittel um den Magen-Darm-Trakt zu schonen.
Eine "Fütterung auf Verdacht" kann dramatische Folgen haben. Hat dein Pferd zB. einen Darmverschluss und du fütterst Flohsamen, kann das zusätzliche Volumen den Pferdedarm zum Platzen bringen. Eine genaue Differenzierung zwischen den Kolikformen mithilfe eines Tierarzt ist deshalb unerlässlich.
Auf unserer Themenseite Fütterung von Pferden mit Magenproblemen findest du viele weitere Informationen rund um die Pferdefütterung.
Magenkranke Pferde benötigen zusätzliche Unterstützung. Es ist wichtig zu wissen, welche Futtermittel für dein Pferd geeignet sind und welche eher vermieden werden sollten.
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