Pferdetypen variieren von Allesfressern über Vorsichtige bis hin zu wählerischen Sensibelchen. Der Allesfresser begrüßt jedes Futter herzlich in seinem Trog, ohne Einschränkungen. Bei dem vorsichtigen Typ kommt erst Skepsis auf, wenn sich ein Pulver oder Pellet im Mash "versteckt". Das Sensibelchen riecht den Braten schon, bevor du überhaupt Zusatzfuttermittel erwähnt hast und rührt seinen Trog nicht an, wenn etwas Neues verfüttert wird. Das kann Pferdebesitzer auf eine Geduldsprobe stellen. Vielleicht ist bei unseren Fragen und Antworten zum Thema Fütterung eine Antwort dabei, die dir im Alltag mit deinem Pferd weiterhilft. Hilfreich sind auch die "Kunden helfen Kunden" Infos am Ende des Blogbeitrags.
1. Was soll man Pferden mit Magengeschwüren füttern?
Pferde, die mit Magengeschwüren zu kämpfen haben, sollten eine Ernährung erhalten, die frei von Getreide ist und daher einen niedrigeren Stärkegehalt aufweist. Es ist auch wichtig, dass das Futter reich an Ballaststoffen und hochwertigen Fetten ist. Außerdem sollte das Futter keinen übermäßig hohen Zuckergehalt, Säure oder reizende Bestandteile enthalten, da dies den Magen der Pferde zusätzlich belasten kann.
In seiner Zusammensetzung ist Hafer unter allen Getreidesorten einzigartig. Aufgrund des vergleichsweise hohen Spelzenanteils verfügt Hafer über einen hohen Gehalt an Rohfaser, wodurch das Pferd intensiver Kauen muss und somit das aufgenommene Futter besser einspeichelt. Dies hat, neben den enthaltenen Schleimstoffen, die die Magen- und Darmschleimhäute schützen, einen positiven Effekt auf den Verdauungstrakt.
Grundsätzliche benötigen Reitpferde und Ponys, die pro Tag nicht mehr als durchschnittlich eine Stunde geritten werden kein Kraftfutter, solange diese Pferde ausreichend Raufutter von guter Qualität erhalten. Benötigt ein Pferd jedoch zusätzliche Energie, da es sich beispielsweise in intensivem Training befindet, sollte man besonders bei Pferden mit Magenproblemen das Kraftfutter sorgfältig auswählen. Pferde mit Magenproblemen sollten kein Kraftfutter mit einem hohen Stärke- oder Zuckergehalt bekommen. Vorzugsweise sollte das Kraftfutter reich an fasern und Fett sein und keine pixenden Bestandteile aufweisen, da diese die Schleimhäute zusätzlich irritieren können.
4 . Was ist das beste Raufutter für Pferde mit Magengeschwüren?
Generell kann man sagen, dass Heu das für Pferde am besten geeignete Raufuttermittel ist. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass die Qualität einwandfrei ist. Die in der Silage enthaltenen Milchsäurebakterien können einen negativen Einfluss auf die Darmflora des Pferdes haben, wodurch diese aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Außerdem kann es durch den niedrigen ph-Wert der Heulage zu einer Übersäuerung des Verdauungssystems und des gesamten Organismus des Pferdes kommen. Daher ist Heulage für Pferde mit Magengeschwüren nicht zu empfehlen.
5. Welche Leckerlis darf man Pferden mit Magengeschwüren füttern?
Pferde mit Magengeschwüren sollten keine Leckerlis bekommen, die den Magen zusätzlich reizen. Ein Pferdemagen wird leicht durch einen hohen Zucker- oder Säuregehalt gereizt oder aus dem Gleichgewicht gebracht. Außerdem sollten die Leckerlis keine pixenden Bestandteile haben, die die Magenschleimhaut irritieren könnten. Gut geeignet als Leckerlis für Pferde mit Magengeschwüren sind zum Beispiel Möhren oder Rote Beete.
6. Was kann ich füttern damit mein Pferd dicker wird?
Zunächst einmal sollte man sich die Frage stellen, wieso das Pferd zu dünn ist. Neben einer zu hohen Belastung können auch Krankheiten wie beispielsweise Magengeschwüre oder Zahnprobleme die Ursache sein. Dies sollte in jedem Fall mit einem Tierarzt abgeklärt werden. Damit ein Pferd zunimmt empfiehlt es sich zunächst die tägliche Raufuttermenge zu erhöhen. Außerdem sollte man leicht verdauliches Kraftfutter füttern, um dem Pferd die Energieaufnahme zu erleichtern. Mash, Rübenschnitzel oder ein fettiges Kraftfutter eignen sich in besonders schwierigen Fällen gut damit ein Pferd zunimmt.
7. In welchem Verhältnis sollte man Kalzium und Phosphor füttern?
Kalzium und Phosphor sind die beiden wichtigsten Mineralien für den Aufbau der Knochen. Damit ein Pferd diese beiden Mineralien optimal aufnehmen und verwerten kann, sollten Kalzium und Phosphor in einem bestimmten Verhältnis in der Ration enthalten sein. Für ausgewachsene Pferde sollte das Kalzium-Phosphor-Verhältnis zwischen 1,5-2:1 liegen. Es sollte aber nie unter 1:1 und nie über 3:1 liegen. Für heranwachsende Pferde empfiehlt sich ein Kalzium-Phosphor-Verhältnis von 1,5:1.
Viele Supplemente, die den Pferdemagen vor Schäden durch einen Säureüberschuss schützen, enthalten viel Kalzium, daher sollte man besonders bei der Fütterung von Magensupplementen auf den Kalzium und Phosphor Haushalt des Pferdes achten.
8. Was braucht ein Pferd an Mineralien? Welches Mineralfutter ist für Pferde mit Magengeschwüren geeignet?
Mineralien lassen sich in Mengen- und Spurenelemente unterteilen. Mengenelemente sind Mineralien, die mengenmäßig einen Anteil von ca. 50 mg pro 1 kg Körpergewicht aufweisen. Spurenelemente hingegen haben einen mengenmäßigen Anteil von weniger als 50 mg auf 1 kg Körpergewicht. Wichtige
Mengenelemente für Pferde sind Kalzium, Phosphor, Kalium, Magnesium, Natrium, Chlor und Schwefel. Wichtige Spurenelemente für Pferde sind Eisen, Kupfer, Zink, Selen, Jod und Mangan. Diese Mineralien sollten in einem guten Mineralfutter enthalten sein. Welches Mineralfutter das geeignetste für dein Pferd ist, hängt von dem Grundfutter deines Pferdes ab sowie davon, wie viel dein Pferd gearbeitet wird. Zuchtstuten, Jungpferde und alte Pferde haben zudem einen anderen Mineralbedarf als Reit- oder Freizeitpferde.
9. Welche Vitamine braucht ein Pferd mit Magengeschwüren?
Der exakte Vitaminbedarf eines Pferdes ist abhängig von seinem täglichen Einsatz, seinem Alter, seinem Gesundheitszustand und der Jahreszeit. Pferde benötigen Vitamin A, Vitamin B, Vitamin C,Vitamin D, Vitamin E, Vitamin H und Vitamin K. Vitamin C spielt eine wichtige Rolle als Aktivator des Zellstoffwechsels und beim Schutz gegen Infektionen. Zudem hat es eine antioxidantische Wirkung und schützt somit andere Vitamine vor dem Zerfall. Anders als wir Menschen können Pferde Vitamin C in ausreichender Menge im Dickdarm selbst synthetisieren.
Außerdem ist Vitamin C in Futtermitteln, wie Gras, Heu und Möhren, enthalten. Doch bei sportlich stark beanspruchten Pferden kann es dazu kommen, dass die Eigensynthese des Pferdes nicht ausreicht – ebenso bei Pferden, die ständigem Stress ausgesetzt sind. Daher heißt es: Stress reduzieren und Magengeschwüren langfristig vorbeugen, denn diese stressen dein Pferd zusätzlich – ein Teufelskreis! Dies senkt das Risiko eines Vitamin C-Mangels und infolge das Risiko, dass sich dein Pferd eine Infektion einfängt.
Sowohl Obst als auch Gemüse eignen sich perfekt um einem Pferd eine abwechslungsreiche und ausgeglichene Ernährung zu bieten. Obst enthält viel Fruchtzucker und Säure und ist für Pferde mit Magengeschwüren ungeeignet und sollte auch bei gesunden Pferden immer nur in kleinen Mengen gefüttert werden. Besonders Zitrusobst ist sehr sauer und sollte daher auf keinen Fall an Pferde mit Magengeschwüren verfüttert werden. Gemüse ist im Allgemeinen bekömmlicher für den Pferdemagen. Rüben, Brokkoli, Rote Beete und Kohlblätter sind für Pferde keine Gefahr. Nachtschattengewächse, Ingwer oder Avocado hingegen sollten Pferden nicht gefüttert werden.
Auch die Meinungen und Erfahrungen unserer Kunden sind für uns äußerst interessant und wertvoll. Vielleicht entdeckst du hier den perfekten Tipp, den du gerne ausprobieren möchtest.
B-Vitamine sind für den Organismus des Pferdes unentbehrlich! Gerade Magenpferde haben häufig einen erhöhten Bedarf, besonders wenn sie mit Medikamenten behandelt werden.
Diesen Tipp hat uns Bianca verraten: “Während einer (Gastrogaard-) Behandlung sollte durchgehend Vitamin B unterstützend gefüttert werden.”
Janina: “Ein Vitamin B-Mangel kann auch eine Blutarmut entwickeln - Anämie. Das sieht man auch an den blassen Schleimhäuten und Schlappheit des Pferdes. Antriebslos. Es ist also sehr wichtig, dass das Pferd ausreichend Vitamin B hat.”
Salzleckstein
Viele Pferdemenschen schwören auf einen Salzleckstein im Stall und auf der Weide, um den Salzbedarf ihres Reitpartners zu decken. Und unterwegs? Dafür hat Greta einen guten Tipp mit uns geteilt:
“Man sollte den Salzleckstein auch zu Übernachtungsturnieren/ Lehrgängen mitnehmen, denn gerade bei mehr Arbeit ist der Salzbedarf erhöht.”
Zucker/Trocken- oder Rübenschnitzel
Zucker in Maßen ist ein schneller Energielieferant. Doch zu viel Zucker verändert den pH-Wert im Magen- und Darmtrakt - das kann Schleimhautreizungen und Magengeschwüre verursachen. Wer seinem magenempfindlichen Pferd Trocken- oder Rübenschnitzel füttern möchte, sollte daher eines beachten, rät Steffi:
“Es sollten auf jeden Fall melassefreie Schnitzel sein, da zu viel Zucker nicht gut für den Magen ist."
Leinsamen versorgen dein Pferd mit gesunden Omega-3-Fettsäuren, unterstützen den Verdauungstrakt und lassen das Fell glänzen.
Pia hat uns einen Tipp verraten, wie sie die Samen füttert: “Wir verfüttern goldene Leinsamen. Mal gibt es diese trocken im Futter für den Darm (oder) aufgekocht, damit der Schleim schön im Magen wirken kann!”
Rote Bete ist ein echtes Superfood: Sie enthält viele Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Eisen sowie Folsäure, Vitamin C und B-Vitamine.
Lisa hat uns diesen Tipp verraten: “Für ein gesundes immunsystem gibts bei uns rote Beete und zusätzlich noch für schönes Fell und zur Unterstützung beim Fellwechsel - Leinöl 🫶🏼”
Und Anna-Lena: “Ich habe beste Erfahrungen mit rote Bete-Chips gemacht, werden gern gefressen, wurden von der Pferdeklinik empfohlen und besitzen wertvolle Inhaltsstoffe, bekommen auch meine Nicht-Magenpferde täglich ins Futter 😊”
Hafer ist das Kraftfuttermittel für Pferde schlechthin! Aufgrund seines hohen Fettgehalts (5-7 %) ist er ein guter Energielieferant, zudem sind der Großteil gesunde, ungesättigte Fettsäuren. Des weiteren enthält Hafer viele Vitamine sowie Mengen- und Spurenelemente.
Helen schwört darauf, hat sie uns verraten: “Wenn Pferde Hafer und Getreide vertragen, ist es die beste Fütterung, da durch das Kauen von Hafer mehr Speichel als z.B. bei anderen Futtersorten entsteht und die Schleimstoffe sich positiv auf Magen und Darm auswirken.”
Dass gutes, möglichst rund um die Uhr zur Verfügung stehendes Raufutter das A und O der Pferdefütterung ist, ist kein Geheimnis. Damit es beim Fressen nicht zu Drängelei kommt, hat Inka uns diesen Tipp verraten:
“Wir füttern 24/7 Heu an verschiedenen Stellen, damit jeder die Möglichkeit hat, in Ruhe zu fressen. ❤️”
Und unterwegs?
Nadine: “In meinem Auto ist immer ein kleiner Heuballen, womit ihm regelmäßig sein geliebter Heuball gestopft wird.”
Leckerlis
Dein Pferd hat gut gearbeitet und du möchtest es belohnen? Dann freut es sich bestimmt über ein Leckerli! Doch was tun, wenn dein Liebling einen empfindlichen Magen hat? Bianca hat diesen Tipp mit uns geteilt:
“Wenn man unbedingt Leckerlis füttern möchte, gibt es extra Leckerlis für Magenpferde ohne Getreide, Melasse, Zucker etc. und sogar mit Mageninhaltsstoffen!”
E74: Eine gute Idee! Und worüber freut sich sicherlich jedes Pferd?
Janina: Ausgiebig kraulen und knuddeln als Belohnung und Ersatz für ein Leckerli ❤️😍”
Vitamin C ist ein echter Allrounder! Es aktiviert den Zellstoffwechsel, schützt gegen Infektionen, wirkt antioxidantisch und und und. Der Klassiker für den Vitamin C-Boost sind sicherlich Äpfel und Hagebutten. Britta und Natalie haben uns noch zwei Geheimtipps verraten:
Britta: “Ich kann Leinsamengel empfehlen, besonders in der kalten Jahreszeit wird es gerne gefressen und es hilft ganz gut!”
Natalie: “Ich greife sehr gern auf CamuCamu zurück”