Gewichtsverlust beim Pferd: 10 Fragen zur Ursachenfindung!

Tanja Dietz

·

5 Min. Lesezeit

Warum nehmen Pferde ab?
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Wir bekommen jeden Tag E-Mails von Pferdebesitzern. Viele sind verzweifelt, weil sie nicht wissen, warum es ihrem Pferd schlecht geht.  „Meine Stute knirscht mit den Zähnen“. „Mein Wallach schlägt mit den Hufen nach seinem Bauch, wenn er den Sattelgurt nur sieht.„Mein Pferd frisst nicht gut und kolikt oft.“

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Warum nehmen Pferde ab?

Für einen plötzlichen Gewichtsverlust gibt es meist einen guten Grund. Doch wie stellen sich Zahnprobleme oder Verwurmung dar, was musst du bei den Haltungsbedingungen für dein Pferd beachten, was löst Stress bei deinem Pferd aus und wie erkennst du eine Krankheit? Ist das Überangebot an Meinungen von Stallkollegen, Reitlehrern, Futterberatungen und den vielen Foren und Gruppen im Internet so groß und vielfältig, so dass am Ende der Durchblick fehlt? 

Zahnprobleme beim Pferd

Zahnprobleme äußern sich zum Beispiel, wenn deinem Pferd das Futter beim Kauen aus dem Maul fällt oder es plötzlich zögerlich frisst. Häufig lässt sich auch eine "Mauligkeit am Trensengebiss" feststellen. Teilweise schon mit der Widersetzlichkeit, das Gebiss überhaupt anzunehmen.

Weitere Symptome sind: 

  • Langsames Fressen
  • Ungewöhnliche Kaubewegungen
  • Herausbröseln von Kraftfutter
  • Ausspucken von Heuwickeln
  • Starkes Speicheln
  • Futterverlust
  • Wickelkauen von Heu
  • Erschwertes Kauen
  • Hin- und Herschieben von Futter im Maul
  • Futterlutschen: dicke Backen durch Einklemmen von Raufutter zwischenWangen und scharfe Zahnkanten

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Das Kauen bereitet dem Pferd Schmerzen. Es frisst weniger und durch das mangelhafte Kauen wird die Nahrung im Maul nicht ausreichend zerkleinert, sodass es im Verdauungstrakt nicht optimal verwertet werden kann. Dazu kommt das unzureichende Einspeicheln der Nahrung: Der Speichel enthält die Substanz Bikarbonat, die als Säurepuffer die Magenschleimhaut vor den Angriffen der Magensäure und damit vor Magenproblemen (Gastritis, Magengeschwüre) schützt.

Verwurmung beim Pferd

Parasiten im Magen und im Darm spielen bei plötzlichem Gewichtsverlust von Pferden eine große Rolle, denn sie behindern die Nahrungsaufnahme im Darm. Kommen ein struppiges Fell und ein aufgetriebener "Trommelbauch" dazu, sollte man an eine Verwurmung denken.

Richtige Haltungsbedingungen für das Pferd

Über Haltungsbedingungen wird viel geschrieben und jeder Pferdebesitzer tut das Beste, seine Pferde optimal zu halten. Wichtig ist, die Bedürfnissen der Pferde im Blick zu haben, besonders im Hinblick auf ranghohe und rangniedrige Tiere. Solange zum Beispiel rangniedrige Tiere genügend Platz zum Ausweichen finden - bleibt der Frieden in der Gruppe in der Regel auch gewahrt.

Somit bleibt auch der Stresspegel niedrig, wenn rangniedrige Tiere einen Platz finden, wo sie nicht gestört und vertrieben werden. Wo jedoch die Platzverhältnisse beengt sind, finden rangniedrige Tiere nicht die Ruhe, das aufgenommene Futter zu verdauen – durch den Stress verwerten sie die Nahrung nicht ausreichend und verlieren an Gewicht.

Stress und Nervosität bei Pferden

Mit Ruhe und Gemütlichkeit - schön wär´s, denkst du dir als Pferdesitzer eines nervösen Pferdes. Ein nervöses Pferd findet auch für die Nahrungsaufname keine Ruhe. Das ist ein Teufelskreislauf: zu wenig Nahrungsaufnahme, zu wenig Energie, zu wenig Leistungsbereitschaft, zu viel Stress im Training, zu viel Magensäure, die nicht ausreichend abgepuffert werden kann, da zu wenig gefressen wird.

Schmerzen oder Krankheiten beim Pferd

Magert dein Pferd plötzlich ab, kann eine Krankheit dahinter stecken. Am naheliegendsten sind Magengeschwüre oder Magenschleimhautentzündungen, die durch Stress, zu viel Kraftfutter und zu wenig Raufutter oder zu lange Hunger-Zeiträume zwischen den Fütterungen entstehen. Treten immer wieder Koliksymptome auf und nimmt das Pferd trotz ausreichender Fütterung nicht zu, ist es Ratsam, eine Gastroskopie durchzuführen um Klarheit zu haben.

Wenn du dir Sorgen um dein Pferd machst und wissen möchtest, was hinter dem Gewichtsverlust steckt, dann helfen Dir diese 10 Fragen für deine Erstanamnese:

  1. Wann begann das Pferd abzunehmen (war es vielleicht immer schon so schlank)?
  2. Welche Veränderung ging mit der Abnahme des Gewichts einher (mehr Stress, Futterumstellung, Stallwechsel, verändertes Training, Rangordnungsprobleme mit Herdenmitgliedern)?
  3. War das Pferd krank?
  4. Wann wurde es letztmalig entwurmt?
  5. Wann wurden zuletzt die Zähne kontrolliert?
  6. Hat das Pferd "nur" abgenommen oder lassen sich noch andere körperliche oder physische Veränderungen feststellen (Mattigkeit, Appetitlosigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Muskelabbau, mangelnder Fellglanz, brüchiges Hufhorn)?
  7. Wie ist die Qualität des Futters?
  8. Wachsen eventuell Giftpflanzen an oder auf der Weide, zu denen das Pferd Zugang hat?
  9. Frisst das Pferd das angebotene Futter oder lässt es einen Teil der Ration im Trog?
  10. Hat das Pferd Zugang zu Raufutter und bekommt es ausreichend Raufutter?

In vielen Fällen stellt irgendwann ein Tierarzt fest, dass ein Magengeschwür hinter den Beschwerden steckt. Anscheinend ist das Problem, dass die Symptome von vielen Reitern nicht richtig interpretiert werden.

Mehr zum Thema 

Auf unserer Themenseite findest du viele weitere Informationen und Links zum Thema Symptome und Anzeichen von Magengeschwüren beim Pferd.

Symptome bei Magengeschwüren - Vorstellung der wichtigsten Symptome, die Pferde zeigen, wenn sie an einem Magengeschwür leiden.

 

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