Wir bekommen jeden Tag E-Mails von Pferdebesitzern. Viele sind verzweifelt, weil sie nicht wissen, warum es ihrem Pferd schlecht geht. „Meine Stute knirscht mit den Zähnen“. „Mein Wallach schlägt mit den Hufen nach seinem Bauch, wenn er den Sattelgurt nur sieht.„Mein Pferd frisst nicht gut und kolikt oft.“
Für einen plötzlichen Gewichtsverlust gibt es meist einen guten Grund. Doch wie stellen sich Zahnprobleme oder Verwurmung dar, was musst du bei den Haltungsbedingungen für dein Pferd beachten, was löst Stress bei deinem Pferd aus und wie erkennst du eine Krankheit? Ist das Überangebot an Meinungen von Stallkollegen, Reitlehrern, Futterberatungen und den vielen Foren und Gruppen im Internet so groß und vielfältig, so dass am Ende der Durchblick fehlt?
Zahnprobleme äußern sich zum Beispiel, wenn deinem Pferd das Futter beim Kauen aus dem Maul fällt oder es plötzlich zögerlich frisst. Häufig lässt sich auch eine "Mauligkeit am Trensengebiss" feststellen. Teilweise schon mit der Widersetzlichkeit, das Gebiss überhaupt anzunehmen.
Weitere Symptome sind:
Das Kauen bereitet dem Pferd Schmerzen. Es frisst weniger und durch das mangelhafte Kauen wird die Nahrung im Maul nicht ausreichend zerkleinert, sodass es im Verdauungstrakt nicht optimal verwertet werden kann. Dazu kommt das unzureichende Einspeicheln der Nahrung: Der Speichel enthält die Substanz Bikarbonat, die als Säurepuffer die Magenschleimhaut vor den Angriffen der Magensäure und damit vor Magenproblemen (Gastritis, Magengeschwüre) schützt.
Parasiten im Magen und im Darm spielen bei plötzlichem Gewichtsverlust von Pferden eine große Rolle, denn sie behindern die Nahrungsaufnahme im Darm. Kommen ein struppiges Fell und ein aufgetriebener "Trommelbauch" dazu, sollte man an eine Verwurmung denken.
Über Haltungsbedingungen wird viel geschrieben und jeder Pferdebesitzer tut das Beste, seine Pferde optimal zu halten. Wichtig ist, die Bedürfnissen der Pferde im Blick zu haben, besonders im Hinblick auf ranghohe und rangniedrige Tiere. Solange zum Beispiel rangniedrige Tiere genügend Platz zum Ausweichen finden - bleibt der Frieden in der Gruppe in der Regel auch gewahrt.
Somit bleibt auch der Stresspegel niedrig, wenn rangniedrige Tiere einen Platz finden, wo sie nicht gestört und vertrieben werden. Wo jedoch die Platzverhältnisse beengt sind, finden rangniedrige Tiere nicht die Ruhe, das aufgenommene Futter zu verdauen – durch den Stress verwerten sie die Nahrung nicht ausreichend und verlieren an Gewicht.
Mit Ruhe und Gemütlichkeit - schön wär´s, denkst du dir als Pferdesitzer eines nervösen Pferdes. Ein nervöses Pferd findet auch für die Nahrungsaufname keine Ruhe. Das ist ein Teufelskreislauf: zu wenig Nahrungsaufnahme, zu wenig Energie, zu wenig Leistungsbereitschaft, zu viel Stress im Training, zu viel Magensäure, die nicht ausreichend abgepuffert werden kann, da zu wenig gefressen wird.
Magert dein Pferd plötzlich ab, kann eine Krankheit dahinter stecken. Am naheliegendsten sind Magengeschwüre oder Magenschleimhautentzündungen, die durch Stress, zu viel Kraftfutter und zu wenig Raufutter oder zu lange Hunger-Zeiträume zwischen den Fütterungen entstehen. Treten immer wieder Koliksymptome auf und nimmt das Pferd trotz ausreichender Fütterung nicht zu, ist es Ratsam, eine Gastroskopie durchzuführen um Klarheit zu haben.
Wenn du dir Sorgen um dein Pferd machst und wissen möchtest, was hinter dem Gewichtsverlust steckt, dann helfen Dir diese 10 Fragen für deine Erstanamnese:
In vielen Fällen stellt irgendwann ein Tierarzt fest, dass ein Magengeschwür hinter den Beschwerden steckt. Anscheinend ist das Problem, dass die Symptome von vielen Reitern nicht richtig interpretiert werden.
Auf unserer Themenseite findest du viele weitere Informationen und Links zum Thema Symptome und Anzeichen von Magengeschwüren beim Pferd.
Symptome bei Magengeschwüren - Vorstellung der wichtigsten Symptome, die Pferde zeigen, wenn sie an einem Magengeschwür leiden.