Genau wie Magengeschwüre kann Kotwasser ganz unterschiedliche Ursachen haben. Häufig treten Magengeschwüre und Kotwasser jedoch gemeinsam auf. Wie hängen sie also zusammen?
Wie auch Magengeschwüre tritt Kotwasser vermehrt im Herbst und Winter auf. Dies hat mit der Futterumstellung und eventuell mehr Stress für die Pferde durch weniger Weidegang und vermehrtes Stehen in der Box zu tun.
Fütterungsbedingt ist dies zum einen so zu begründen, dass die Pferde nun anstelle von Gras mehr Heu oder Heulage aufnehmen und durch den niedrigeren Wasseranteil in diesen Futtermitteln mehr Wasser über die Tränke aufnehmen. Dies hat zur Folge, dass der Futterbrei nicht mehr so homogen ist, als wenn das Pferd den Großteil seines Wasserbedarfs über die Aufnahme von Gras deckt. So gelangt ein Teil des aufgenommenen Wassers, ohne sich mit dem Futterbrei zu vermischen, direkt in den Dickdarm.
Da auch die Darmflora eine gewisse Zeit benötigt, um sich auf die veränderte Ernährung umzustellen, geht das Wasser also, zusammen mit anderen wichtigen verdauungsfördernden Komponenten, wie zum Beispiel Verdauungsenzymen, in den Enddarm, dessen Resorptionsfähigkeit überstiegen wird, und wird dann als Kotwasser ausgeschieden.
Neben der Futterumstellung spielt auch die Psyche des Pferdes eine Rolle bei der Entstehung von Kotwasser und Durchfall. Probleme in der Herdenrangfolge oder der falsche Boxennachbar bedeuten für das Pferd Stress und belasten dessen Psyche, was für uns oft nach außen kaum sichtbar ist, da Pferde meist still leiden und dies nicht direkt zeigen. So führt Stress, neben der vermehrten Magensäureproduktion, die ursächlich für die Entstehung von Magenschleimhautreizungen und Magengeschwüre ist, auch zu einer verminderten Darmaktivität. Folglich wird das Futter nicht mehr vollständig verdaut und die Resorptionsfähigkeit des Enddarms sinkt, wodurch das Wasser zum größten Teil nicht resorbiert wird, sondern mit dem Kot ausgeschieden wird.
Häufig wird Kotwasser auch als eine Folge von Magengeschwüren beobachtet. Um diese erstmal in den Griff zu bekommen, werden dem Pferd protonenpumpenhemmende Medikamente verabreicht, die die Bildung von Magensäure verhindern. Die Schädigung der Darmflora ist eine der negativen Nebenwirkungen dieser Medikamente, weshalb diese wirklich nur solange verabreicht werden sollten, wie nötig. Daher sollten der Darm bzw. die Darmflora von Pferden mit Magengeschwüren zusätzlich durch z.B. Probiotika unterstützt werden.
Ähnlich wie bei Magengeschwüren ist auch zu viel Kraftfutter ursächlich für Kotwasser, da der Stoffwechsel durch zu hohe Kraftfuttergaben übersäuert, was zu Fehlgärungen im Darm und letztlich zu einer Verschiebung der Darmflora führt. Aber auch Zahnprobleme, belastetes Futter, starker Wurmbefall und/oder die Fütterung von Heulage und Silage werden als Ursachen für Kotwasser beobachtet.
Sobald das Pferd nicht bedarfsgerecht gefüttert und angepasst an seine Bedürfnisse gehalten wird, reagiert es darauf häufig mit Magen- und Darmproblemen. Daher ist es notwendig, die Fütterung an den Bedarf des Pferdes anzupassen und das Pferd so artgerecht wie möglich zu halten, sodass der Stress für das Pferd weitestgehend minimiert wird.
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