Ende der Weidesaison: 5 Tipps für dein Pferd mit Magengeschwüren

Equine 74

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Es wird langsam kalt und nass draußen und der Herbst hält Einzug. Für uns Menschen beginnt jetzt die gemütliche Jahreszeit, die wir überwiegend drinnen verbringen. Für unsere Pferde ist der Herbst die Zeit, in der sich viel verändert, wie beispielsweise die Fütterung und die Haltung. Gerade ein magensensibles Pferd stellt diese Übergangszeit vor große Herausforderungen. 

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Was muss ich Ende der Weidesaison bei meinem Pferd beachten?

Viele Pferde stehen den Sommer über mindestens stundenweise auf der Wiese und können ihren natürlichen Bedürfnissen nach freier Bewegung, dem Leben in einer Herde und der kontinuierlichen Futtersuche nachgehen. Werden die Tage kühler und die Niederschläge mehr, wird vielerorts die Weidesaison beendet. Die Grasnaben werden zu sehr in Mitleidenschaft gezogen, wenn die Pferde auf nassem Boden über die Weide laufen. 

In einigen Pensionsställen wird eine Winterweide angeboten, auf der im Winter zwar weniger Gras zu finden ist, die Pferde aber viel Bewegung bekommen können. Eine Alternative ist das Paddock. Hier gibt es unterschiedliche Versionen, die dem Pferd auch im Winter eine Bewegungsmöglichkeit abseits seiner Box bieten.

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Bewegung ist die beste Vorsorge um Koliken zu vermeiden. Außerdem senkt freie Bewegung die Stressanfälligkeit von Pferden, sodass das Risiko eines Magengeschwürs infolgedessen minimiert wird. Bewegung fördert außerdem den Lymphabfluss, sodass seltener dicke Beine auftreten. Sehnen, Bänder, Muskeln und Gelenke profitieren zusätzlich von Bewegung. Außerdem wirkt sich das Bewegen an der frischen Luft positiv auf die Atemwege und die mentale Gesundheit des Pferdes aus.

Was kann passieren, wenn mein Pferd viel steht?

Es ist meist unumgänglich, dass Pferde im Winter mehr in der Box stehen. Auch wenn sie stundenweise auf einen Auslauf gehen, verbringen sie die Hauptzeit des Tages in ihrer Box. Besonders wichtig ist, dass das Stallklima gut ist, sprich, dass die Staubbelastung so gering wie möglich ist. Fensterflächen tragen dazu bei, dass dein Pferd frische Luft bekommt, außerdem fördern Klimareize die Gesundheit. Du solltest allerdings vermeiden, dass dein Pferd dauerhaft im Zug steht, das kann schnell zu Erkältungen und Verspannungen führen. Dicke Beine sind bei längeren Stehphasen keine Seltenheit. Außerdem ist zu beachten, dass nach einem intensiven Training keine allzu lange Stehpause folgt, da ein Kreuzverschlag, sprich eine Übersäuerung der Muskulatur, die Folge sein kann.

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Wie gefährlich ist eine Futterumstellung für Pferde mit Magengeschwüren?

Eine besonders große Herausforderung für magensensible Pferde ist die Futterumstellung. Zu Beginn der Weidesaison im Frühjahr wird ein langsames Anweiden empfohlen, genauso sollte auch im Herbst ein Abweiden erfolgen. Im Darm deines Pferdes leben Millionen von Bakterien, die für die Verdauung des Futters verantwortlich sind. Diese Darmflora ist sensibel und reagiert sehr empfindlich auf Umstellungen. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht können Kotwasser, Blähungen und Durchfall die Folge sein. Nicht selten bekommen Pferde auch Koliken. Frisst dein Pferd ohne eine Umstellung, anstelle von saftigem Gras plötzlich nur noch hartstängeliges Heu, kann eine Verstopfung die Folge sein. Es bietet sich also an, Pferden zum Ende der Saison einen Heuballen mit auf die Weide zu stellen, sodass sie bereits die Möglichkeit haben, Heu aufzunehmen. 

Steht dein Pferd im Sommer stundenweise auf der Wiese und über Nacht in der Box ist der Übergang einfacher, denn in der Box kannst du immer Raufutter anbieten, sodass dein Pferd dies ganzjährig gewöhnt ist. Trotzdem emphielt es sich, die Weidezeit sukzessive zu reduzieren um die Futterumstellung möglichst sanft erfolgen zu lassen. 

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Für dein Pferd mit Magengeschwüren ist Raufutter elementar wichtig, denn das Raufutter muss deutlich mehr gekaut werden, als Kraftfutter. So fördert die Aufnahme von Raufutter die Speichelmenge, die Bicarbonat enthält und ein natürlicher Magensäurepuffer ist. Die sensible Magenschleimhaut wird so vor Säureangriffen geschützt. Raufutter sollte deinem Pferd immer zur Verfügung stehen, ist dies nicht möglich sollten am Tag mindestens 1,5 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht deines Pferdes verfüttert werden. 

Wie lange dürfen Fresspausen beim Pferd sein?

Hat dein Pferd, wenn es auf dem Paddock steht, Zugang zu Raufutter? Pferde sollten keine Fresspausen von mehr als vier Stunden haben, da Magensäure kontinuierlich produziert wird und dementsprechend abgepuffert werden muss, um keine Reizungen der Magenschleimhaut zu verursachen. Wenn dein Pferd also länger als vier Stunden auf dem Paddock ist, sollte ihm Raufutter und Wasser zur Verfügung stehen. Trinken Pferde zu wenig, kann dies zu Koliken führen. Es wird, genau wie in der Pferdebox auch empfohlen, die Fütterung und die Tränke möglichst weit von einander entfernt zu befestigen, um einen Bewegungsanreiz für das Pferd zu schaffen. 

Handelt es sich bei dem Auslauf um einen Sandpaddock ist eine Fütterung vom Boden zu vermeiden, da Pferde sonst dazu neigen, zu viel Sand mit dem Futter aufzunehmen, was eine Sandkolik zur Folge haben könnte. 

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Die Kraftfutterration solltest du an den Energiebedarfes deines Pferdes anpassen. Aus dem Bewegungsdefizit resultiert auch eine Reduzierung des Kraftfutters, denn sonst kann es passieren, dass dein Pferd an Gewicht zulegt. Besonders, wenn dein Pferd einen sensiblen Magen hat, kannst du das Kraftfutter, sofern möglich, durch eine große Portion Heu eintauschen. Benötigt dein Pferd doch Kraftfutter, bieten sich mehrere, kleinere Portionen über den Tag verteilt an. Möchtest du dein Pferd mit einem Magensupplement unterstützen? Wir haben 19 Magenprodukte im Vergleich für dich zusammengestellt. Was Equine 74 Gastric so besonders macht, erfährst du außerdem hier!

Wie vermeide ich Langeweile und Stress beim Pferd?

Stress ist eine der Hauptursachen für Magengeschwüre beim Pferd. Das Stresshormon Cortisol erhöht die Magensäureproduktion, sodass ein Magensäureüberschuss entstehen kann, der die Magenschleimhaut reizt und bereits nach 24 bis 48 Stunden zu Magengeschwüren führen kann. In der Box kann recht schnell Langeweile aufkommen, die wiederum zu Stress beim Pferd führen kann. 

Natürlich können Pferde auch innerhalb der Herde auf der Weide, beispielsweise aufgrund von Rangkämpfen, Stress haben. Hier können sie sich allerdings besser aus dem Weg gehen. Verträgt sich dein Pferd nicht mit seinem Boxennachbarn, ist ein Ausweichen nur schwer möglich. Außerdem kann auch Unruhe in der Stallgasse oder variierende Fütterungszeiten zu Stress beim Pferd führen. Hier wird das Wort Routine groß geschrieben, denn eine täglich sich wiederholende Struktur gibt Pferden Sicherheit. 

Raufutter bietet neben den ernährungsphysiologischen Vorteilen auch die Möglichkeit ein Pferd möglichst lange zu beschäftigen, sodass nicht so schnell Langeweile aufkommt. Für ein kg Heu braucht ein Pferd im Durchschnitt ca. 40 Minuten, im Vergleich: Für ein kg Kraftfutter benötigt das Pferd nur 10 Minuten. 

Beeinflusst der Wetterumschwung mein Pferd mit Magengeschwüren?

​​Pferde können sich an Witterungen gut anpassen, da sie über ein ausgeklügeltes System für die Thermoregulation verfügen. Jedoch sind viele Pferde wetterfühlig. Zwar gibt es für dieses Phänomen noch keine wissenschaftliche Erklärung, dennoch ist es eine Tatsache, dass beim Pferd vermehrt Verdauungsstörungen und Kreislaufprobleme während eines Wetterumschwunges auftreten. Diese sogenannten Kreislaufkoliken sind darauf zurückzuführen, dass die Peristaltik, also die wellenartige Bewegung des Darms, aufgrund des schwachen Kreislaufes zum Erliegen kommt. Es treten somit vermehrt Koliken, Durchfall, Kotwasser und Blähungen auf.

Koliken setzen Pferde oftmals unter psychischen und physischen Stress. Stressfaktoren, wie starke Schmerzen während der Kolik, Klinikaufenthalte, Futterentzug oder Medikamente führen nicht selten dazu, dass Pferde als Folge einer Kolik Magengeschwüre bekommen. Somit hat der Wetterumschwung auch einen indirekten Einfluss auf die Magengesundheit. 

Fazit

Die Umstellung von Weide- auf Boxenhaltung im Herbst ist für dein Pferd eine große Umstellung. Ist dein Pferd magenempfindlich solltest du die Übergangszeit möglichst stressfrei gestalten und die Fütterung langsam anpassen. Denn nicht nur dein Pferd muss sich auf die neue Futterration anpassen sondern auch die Darmflora. Doch nicht nur die Fütterung sondern auch die Haltung deines Pferdes verändert sich. Bewegung ist das A und O um dein Pferd fit und gesund zu halten. Sei es in Form von freier Bewegung auf einem Paddock, einer Führmaschine, Spazieren gehen oder Freispringens. Abschließend lassen sich fünf Tipps für das Ende der Weidesaison zusammenfassen: 

Tipp 1: Ermögliche deinem Pferd möglichst viel freie Bewegung

Tipp 2: Führe eine Futterumstellung langsam durch

Tipp 3: Füttere möglich viel Raufutter guter Qualität 

Tipp 4: Vermeide Fresspausen über vier Stunden 

Tipp 5: Minimiere Stress und Langeweile 

Mehr zum Thema 

Auf unserer Themenseite findest Du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben. 

Magengeschwüre beim Pferd – Vorstellung der wichtigsten Fakten und Informationen zu Symptomen, Ursachen und Prävention von Magengeschwüren beim Pferd.

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