In jedem Stall, den wir besuchen, sprechen wir mit Pferdeleuten. Man sollte denken, dass Züchter, Turnierreiter und Freizeitreiter ganz verschiedene Pferdethemen haben. Doch es gibt ein Thema, über das alle reden: die Magenprobleme ihrer Pferde. Etwa 80 % der Turnierpferde leiden darunter. Diese Magengeschwüre sind keine Wewehchen, die sich schnell kurieren lassen. Betroffene Pferde leiden. Sie haben Schmerzen, fühlen sich unwohl, lassen sich nicht mehr gern reiten und können natürlich nicht die gewohnte Leistung erbringen.
Auch für die Pferdehalter sind Magengeschwüre mehr als unangenehm. Nicht nur müssen sie ihre Pferde leiden sehen, sondern ihnen entstehen hohe Kosten. Die Behandlung mit der üblichen Medikamentenkur kostet rund 1.000 €. Wenn sie wiederholt werden muss entsprechend mehr. Deshalb ist es so wichtig, Magengeschwüren vorzubeugen. Sind sie erst einmal da, hat man nichts als Ärger.
In diesem Artikel liefern wir dir einen kompletten Überblick zum Thema. Welche Faktoren können Magengeschwüre beim Pferd verursachen? Welche Anzeichen deuten auf Magengeschwüre hin? Wie lassen sie sich behandeln? Und vor allem: Wie kannst du sie von vornherein vermeiden?
Ganz gleich, ob das Pferd von Natur aus empfindlich ist oder nicht: Viele Pferde entwickeln Magengeschwüre, wenn sie mit Stress konfrontiert sind. Denn der schlägt ihnen im wahrsten Sinn des Wortes auf den Magen. Deshalb ist es unsere Aufgabe als Pferdehalter, unseren Pferden ein möglichst stressarmes Leben zu ermöglichen. Doch das ist besonders für Turnierreiter schwierig. Denn nicht nur die Teilnahme an Wettbewerben kann Pferde stressen, sondern schon das harte Training davor, die Hängerfahrten und die Anspannung des Reiters.
Pferde bilden ständig Magensäure, weil sie von Natur aus dafür gemacht sind, den ganzen Tag auf der Weide zu grasen. Durch das ständige Kauen wird die Magensäure abgebaut und es kommt nicht zum Überschuss. Wenn sich auf Dauer jedoch zu viel Säure im Magen befindet, wird die sensible Schleimhaut angegriffen. Gerade in stressigen Situationen können Pferde mehr Magensäure bilden und sie auch schlechter abbauen, weil sie nicht konstant gemütlich grasen oder Heufressen können. So können sich innerhalb kürzester Zeit Geschwüre bilden.
Leider werden die Symptome oft nicht richtig gedeutet. Die Anzeichen können vielfältig sein. Viele davon bieten für sich betrachtet keinen Anlass zur Sorge. Deshalb werden sie gerne ignoriert – bis es zu spät ist. Was es uns nicht gerade erleichtert, Magengeschwüre als solche zu erkennen: Wie Pferde darauf reagieren ist sehr unterschiedlich. Nicht alle zeigen die gleichen Symptome. Einige haben nur Koliken, andere sind nur unwilliger als sonst unterm Sattel. Wieder andere fressen schlecht, nehmen ab und knirschen mit den Zähnen.
Als Faustregel kann man sagen: Wenn dein Pferd auch nur eines der acht Hauptsymptome länger als vier Wochen zeigt, ist es höchste Zeit, den Tierarzt zu fragen.
Wenn ein Magengeschwür erst einmal da ist, hilft meist nur eine verschreibungspflichtige Medikamentenkur (etwa Omeprazol). Die Behandlung kostet rund 1000 € und ist sehr wirksam. Aber viele Reiter freuen sich zu früh: Denn leider bekämpft die Kur nicht die dahinterliegenden Ursachen.
Das heißt: Natürlich muss man Magengeschwüre mit verschreibungspflichtigen Medikamenten behandeln. Aber auf Dauer sind sie keine Lösung. Also sind Reiter gefragt, sich so gut wie möglich um Prävention zu bemühen. Es mag offensichtlich sein, aber man kann es nicht deutlich genug sagen: für Pferde und Reiter ist es am allerbesten, wenn Magengeschwüre gar nicht erst einstehen. Vorbeugen ist das beste Mittel.
Vorbeugen ist leichter gesagt als getan. Denn die meisten Pferdehalter bemühen sich schon sehr darum, dass es ihren Pferden an nichts fehlt. Artgerechte Haltung ist ein großes Thema in der Reiter-Community. Trotzdem lohnt es sich, die Haltungsbedingungen zu überprüfen und so magenfreundlich wie möglich zu gestalten. Das heißt konkret: Stress vermeiden und dem Magen etwas zu tun geben.
Diese Punkte solltest du bei der Haltung und beim Training optimieren:
Doch neben der Unterbringung und dem Tagesablauf ist natürlich ein Thema absolut entscheidend, wenn man als Reiter Magengeschwüren beim Pferd vorbeugen möchte: das richtige Futter.
Wir wissen, dass ein hoher Raufutteranteil bei gefährdeten Pferden empfohlen wird. Doch Turnierpferde kommen natürlich nicht ohne Kraftfutter aus. Dennoch gibt es eine weitere Art von Futter, die helfen kann: natürliche Futterergänzungsmittel. Diese können Magengeschwüre beim Pferd vorbeugen. Viele Pferde können ein schöneres Fell bekommen, wieder richtig fressen, leistungsbereiter sein und sich besser reiten lassen. Generell können die richtigen Futterergänzungsmittel das Wohlbefinden deines Pferdes steigern. Denn wir wissen ja: ohne Magenprobleme lebt es sich einfach besser – für Pferd und Reiter.
Auf unserer Themenseite findest du viele weitere Informationen und Links zum Thema Magengeschwür beim Pferd. Auch die Möglichkeiten hinsichtlich Prävention von Magengeschwüren bei Pferden werden hier beschrieben.