Die meisten, die einen Magenpatienten im Stall stehen haben, kennen es: Wenn der Magen streikt, ist an Motivation und Leistungsbereitschaft nicht zu denken. Meist bauen Pferde mit Magengeschwüren körperlich stark ab, verlieren schmerzbedingt die Lust an der Arbeit und sind dementsprechend konditionell nicht voll belastbar. Daher ist es wichtig, nach einem Magengeschwür nicht zu früh wieder mit dem vollen Training zu beginnen. Die Devise lautet: Langsam und Schritt für Schritt.
Magengeschwüre können dein Pferd körperlich und psychisch stark belasten. Nicht nur der Magen ansich schmerzt, sondern auch die Muskulatur verhärtet sich und verkrampft. Unrittigkeit und Verspanntheit können erste Hinweise darauf sein, dass dein Pferd eine Magenschleimhautreizungen hat. Sei also wachsam, wenn dein Pferd sonst eine andere Arbeitseinstellung hat und höre auf dein Bauchgefühlt und lasse dein Pferd von einem Tierarzt untersuchen um eine Differentialdiagnostik zu machen.
Sollte ein Pferd mit Magengeschwüren geritten werden?
Sind die Magengeschwüre akut solltest du vom Reiten absehen um eine vollständige Regeneration der Magenschleimhaut zu ermöglichen und deinem Pferd keinen zusätzlichen Stress, in Form von intensivem Training, zumuten. Besprich dich mit deinem Tierarzt, er kann dir eine Empfehlung geben, wann du wieder mit dem Reiten beginnen kannst. Dennoch sollte deinem Pferd immer freie Bewegung ermöglicht werden.
Dein Pferd wurde nun erfolgreich behandelt und du möchtest langsam aber sicher wieder mit dem Reiten beginnen. Wir haben dir 3 Tipps zusammengestellt.
Mit diesen 3 Tipps motivierst du dein Pferd
1. Tipp - Spaß bei der Arbeit: Zeige deinem Pferd, dass die Arbeit unter dem Sattel wieder Spaß macht und dass es sich lohnt, motiviert mitzuarbeiten. Pferde haben ein ausgeprägtes Schmerz- und Stressgedächtnis. Versuche also bitte nicht, innerhalb kürzester Zeit alles wieder aufzuholen.
Das oberste Ziel ist zunächst, dass dein Pferd wieder Spaß an der Arbeit hat und unter dem Sattel locker wird. Durch die Magenschmerzen sind viele Pferde enorm verspannt und fest im Rücken. Umso wichtiger ist es, dass das Pferd die Arbeit unter dem Sattel nicht mit Rückenschmerzen verbindet. Denn nur ein entspanntes Pferd wird auch unter dem Sattel locker und kann Leistungen erbringen.
2. Tipp - Abwechslung: Setze für jedes Training, ob in der Halle, auf dem Außenplatz oder im Gelände, Schwerpunkte, an denen du mit deinem Pferd arbeitest. Hast du dich heute zum Beispiel dem Schwerpunkt Biegung mit Zirkelarbeit, Schlangenlinien und Handwechseln gewidmet, könnte es morgen die Galopparbeit und übermorgen die Tempiwechsel mit vielen Schritt-Trab- und Trab-Galopp-Übergängen sein. Aber auch außerhalb der Bahn ist Abwechslung wichtig. Wie wäre es mit einem gemütlich Ausritt oder Bodenarbeit?
Auch können kleine Sprünge oder Cavalettis das Training auflockern. Denn für viele Pferde gibt es nichts Schlimmeres, als einfach nur in der Bahn zu laufen und das gleiche Programm runterspulen zu müssen. Da sorgen ein gymnastizierender Sprung und eine Cavalettireihe für willkommene Abwechslung, mehr Aufmerksamkeit und Motivation.
3. Tipp - Balance zwischen Anspannung und Entspannung: Auf eine Anspannungs- sollte immer eine Entspannungsphase folgen: Gönne deinem Pferd also zwischendurch mal einen Tag Pause, an dem es einfach nur die Zeit auf der Weide oder dem Paddock genießen darf. Die Muskulatur deines Pferdes wächst nämlich in den Pausen.
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Magengeschwüre beim Pferd – Vorstellung der wichtigsten Fakten und Informationen zu Symptomen, Ursachen und Prävention von Magengeschwüren beim Pferd.