Weben bei Pferden: Ursachen und Auswirkungen

Tanja Dietz

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Weben bei Pferden: Ursachen und Auswirkungen
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Wenn Pferde weben, erinnert dies ein wenig an eine Pendeluhr: Das Pferd schwankt von einem Vorderbein auf das andere, der Kopf schwingt dabei von einer Seite zur anderen. Dass dieses Verhalten nicht normal ist, ist schnell zu erkennen. Die Pferde wirken während des Webens fast wie in Trance, beschäftigt mit sich selbst und wie in einer eigenen Welt. Wenn das eigene Pferd oder beispielsweise der Boxennachbar des eigenen Pferdes webt, gibt es viele Fragen, die sich einem als Pferdebesitzer stellen. Diesen Fragen möchten wir in diesem Artikel näher auf den Grund gehen. 

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Die Ursachen für das Weben können vielfältig sein. Ein ganz entscheidender Faktor sind die Haltungsbedingungen des Pferdes. Eine reizarme Umgebung fördert das Auftreten von Stereotypien. Vor allem ausschließliche Boxenhaltung ohne Weidegang, wenig Bewegung, keine oder wenig Sozialkontakte und zu wenig Raufutter begünstigen Verhaltensstörungen bei Pferden.

Anfällige Pferde, die kaum Abwechslung in ihrem Tagesverlauf erleben, empfinden jede Abwechslung ihres Alltags als großes Ereignis. Hierzu können das Füttern, das Herausführen anderer Pferde aus der Box oder fremde Menschen im Stall sein. Dies erregt die Pferde so sehr, dass sie mit Weben auf diese Ereignisse reagieren und bei gleichbleibenden Bedingungen irgendwann dauerhaft aus Gewohnheit weben. 

Welche Pferde sind besonders anfällig?

Es gibt keine bestimmte Pferderasse, die besonders anfällig für das Weben ist, jedoch haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Pferde, die Verhaltensauffälligkeiten zeigen, Veränderungen im Hirnstoffwechsel aufweisen. Die Ursachen dieser Veränderungen sind bisher allerdings noch nicht genauer erforscht. Was allerdings beobachtet werden kann, ist, dass vermehrt Dressur- und Rennpferde, die gut im Training stehen und gleichzeitig wenig Sozialkontakte und Bewegung außerhalb des Trainings haben, zum Weben neigen.


Ist Weben ansteckend?

Nein, Weben ist nicht ansteckend und Pferde schauen sich dies auch nicht bei ihren Boxennachbarn ab. Zwar neigen Pferde dazu, sich verschiedene Verhaltensmuster bei ihren Artgenossen abzuschauen, jedoch nur, wenn diese einen Nutzen haben. Da das Weben dem Abbau eines Energieüberschusses dient oder aber Symptom einer Reizüberflutung ist, wird es von anderen Pferden nicht übernommen.

Um Weben als dauerhafte Verhaltensstörung zu zeigen, müssen Pferde für Verhaltensauffälligkeiten anfällig sein. Die Tatsache, dass der Boxennachbar webt, begünstigt also nicht, dass das Pferd in der Box nebenan auch damit anfängt. Jedoch sollte man den Faktor “Haltungsbedingungen” nicht unbeachtet lassen. In einem reizarmen Stall, in dem die Pferde wenig Tageslicht in ihren möglicherweise zu kleinen Boxen haben und zu wenig Weidegang sowie Raufutter bekommen, kann es durchaus vorkommen, dass nicht nur ein Pferd sondern mehrere weben oder andere Verhaltensauffälligkeiten, wie beispielsweise Boxenlaufen, zeigen.

 

Kann man Pferden das Weben abgewöhnen oder wie kann ich das Weben verhindern?

 

Abgewöhnen kann man Pferden das Weben nicht. Auch kann man sie kaum daran hindern, es sei denn, man steht bei ihnen in der Box und beschäftigt sie. Versuche, dem Pferd das Weben abzugewöhnen, scheitern spätestens dann, wenn das Pferd wieder alleine ist. Auch V-förmige Boxentüren führen nicht dazu, dass Pferde aufhören zu weben. Meist treten sie dann einen Schritt zurück und weben in der Box. Maßnahmen, wie das Aufhängen von Sandsäcken in der Box oder das Zusammenbinden der Vorderbeine, sind tierschutzrelevant und verboten. Zudem wären sie auch nicht zielführend.

Das Stichwort bei der Prävention sowie der Therapie  von Verhaltensstörungen ist Beschäftigung. Pferde, die beschäftigt sind, Kontakt zu Artgenossen haben, sich frei bewegen können und ständigen Zugang zu Raufutter haben, zeigen deutlich weniger Verhaltensauffälligkeiten als jene Pferde in einer reizarmen Umgebung mit wenig Bewegungsmöglichkeiten und Sozialkontakten. Die Verbesserung der Lebensumstände führen in den meisten Fällen dazu, dass Pferde verhaltensunauffällig werden oder die Verhaltensauffälligkeiten abgemildert werden.

Welchen Einfluß hat Stress auf die Verhaltensauffälligkeit? 

 

Jegliche Formen von dauerhaftem Stress führen bei Pferden zu Verhaltensauffälligkeiten. Hat ein Pferd Stress, versucht es durch sein Verhalten, diesen Stress für sich zu regulieren. Dieses Verhalten ist meist pferdeuntypisch, also auffällig oder gar gestört. Wie Pferde versuchen, ihren Stress zu regulieren, zeigt sich in ganz unterschiedlichen Stereotypien. Dies kann Weben, aber beispielsweise auch Koppen oder Boxenlaufen sein.

Da diese Stereotypen dem Stressabbau des Pferdes dienen, sollte man das Pferd nicht am Zeigen dieser Auffälligkeiten hindern, da das Pferd dadurch vermehrt Stress ausgesetzt ist und die Stresshormone massiv ansteigen. Vielmehr sollte versucht werden, den Stress sowie seine Ursachen für das Pferd zu eliminieren.

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