Die Folge eines Magengeschwüres können immer wiederkehrende Magenschmerzen sein, deren Ursprung schwierig zu erkennen sind. Sie äußern sich meist in Form von leichten Koliken.
In der Regel bekommen Pferde Kraftfutter, welches einen hohen Stärkegehalt aufweist und somit beim Abbau im Magen zur Bildung von Milchsäure führt. Diese bewirkt ein Absinken des Magen-pH-Werts. Hinzukommt, dass das Pferd beim Fressen von Kraftfutter wesentlich weniger Speichel produziert als beim Fressen von Heu. Dies führt einerseits zu einer wesentlich schlechteren Durchmischung des Futterbreis, wodurch sich die Passagezeit des Futters im Magen erhöht und es folglich zu einer verstärkten Magensäuresekretion kommt.
Andererseits ist durch das reduzierte Kauen weniger Speichel und demzufolge weniger Bicarbonat zur Abpufferung der Säure im Magen vorhanden. Letztlich kommt es dazu, dass im Magen ein Säureüberschuss ist, wodurch die Magenschleimhaut gereizt wird. Dies verursacht Magenschmerzen beim Pferd.
Wie sich diese Koliken äußern, ist von Pferd zu Pferd unterschiedlich. Einige Pferde ziehen den Bauch hoch, während andere in Richtung des Bauches treten, mit dem Vorderbein auf den Boden stampfen und/oder sich immer wieder hinlegen, wälzen und wieder aufstehen.
Die Symptome einer Kolik können vielfältig und ganz unterschiedlich sein. Häufig ist das Pferd nervös, scharrt mit den Vorderhufen oder stampft auf den Boden. Es schaut sich vermehrt zu seinem eigenen Bauch um oder streckt sich, als ob es urinieren müsste.
Bei einer stärkeren Kolik sind starkes Schwitzen in Ruhe, aggressives Wälzen, das Sitzen in der Hundestellung, eine erhöhte Atemfrequenz (über 16 Atemzüge die Minute) und ein erhöhter Puls (Mehr als 44 Schläge die Minute) typische Anzeichen.
Die Gabe des Kraftfutters sollte nicht vor der Raufutteraufnahme erfolgen, um zu gewährleisten, dass bereits genug Speichel zur Abpufferung der Säure im Magen vorhanden ist, wenn das Kraftfutter aufgenommen wird. Ist bekannt, dass das Pferd einen empfindlichen Magen hat, sollte darauf geachtet werden, dass das Pferd nicht zu viel Getreide bekommt. Wenn erforderlich, sollte ganz auf Getreide verzichtet werden. Auch hier darf der Hinweis auf die Physiologie des Magens nicht fehlen.
Da der Magen evolutionsbedingt kontinuierlich Säure produziert, ist es wichtig, dass dein Pferd ständigen Zugang zu Grundfutter hat. Fresspause über vier Stunden sollten vermieden werden, daher ist auch zu beachten, dass Pferden auch über Nacht Futter angeboten wird, von dem sie dann immer mal wieder etwas nehmen können.
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