Interview Natascha Jansen: Diagnose Magengeschwür beim sensiblen Pferd

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Pferde sind, wie wir Menschen auch, unterschiedlich. Sie haben verschiedene Charaktere, andere Vorlieben und sind jeder für sich besonders in ihrer Art. Für uns Pferdebesitzer ist es oftmals nicht einfach, Symptome für Erkrankungen zu erkennen. Bei Magengeschwüren gibt es eine Vielzahl an Symptomen, die die Diagnose umso schwieriger machen. Natascha Jansen hat einen eigenen Stall und ist Dressurreiterin mit Leib und Seele. Wie sie auf die Diagnose Magengeschwüre bei ihrem hoch sensiblen Wallach Golden Eye gekommen ist, und was sie heute macht um Magengeschwüren vorzubeugen, erfährst du hier.

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Du bist erfolgreiche Dressurreiterin, was ist dein Pferd für ein Typ?

"Golden Eye ist ein absolutes Sensibelchen. Wir haben ihn selber gezogen (Gribaldi x Weltrubin). Heute ist er 13 Jahre alt, recht groß, im Dressurviereck zuhause und vom Typ her eben ein trakehnergeprägtes Pferd. Er ist super brav, nie böse, aber mit allem Neuen hat er seine Schwierigkeiten. Das hat schon in jungen Jahren angefangen. Er lässt sich z.B. nicht gerne am Körper angefasst. Meine Osteopathin, die ihn schon viele Jahre behandelt, sagt immer: "Er ist hypersensibel. Alles was an seinem Körper passiert, ist nix für ihn." In einem Ausbildungsstall wäre er sicherlich nicht alt geworden, weil er wahrscheinlich nicht die Zeit für seine Entwicklung bekommen hätte, die er bei uns bekommen hat. Wir haben ihn z.B. dreijährig schonend angeritten aber auch erst mit sechs Jahren auf Turnieren vorgestellt und ihn seitdem sporadisch eingesetzt. Heute reiten wir erfolgreich S-Dressuren. Er braucht mit allem etwas länger, aber das ist ok, dafür haben ich vielleicht etwas länger von ihm."

Was macht Golden Eye so besonders?

"Er ist sehr schlau, muss bei allem erstmal überlegen. Zu Beginn hat er sich z.B. nicht gerne Verladen lassen und auch vor Gamaschen hatte er Respekt. Das zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben, da ist er seiner Mutter sehr ähnlich. Die war auch ein Lauf-Pferd. In Stresssituation gab es für sie nur die Flucht nach Vorne. Es gibt Turnierplätze, da brauche ich mit Golden Eye gar nicht erst starten. Andere Pferde machen ihn sehr nervös. Es könnte direkt auf dem Dressurviereck ein Hubschrauber landen, das stört ihn nicht, aber wenn ein anderes Pferd neben dem Turnierplatz verladen wird, ist er total nervös. Da er ein hoch sensibles Pferd ist, war die Diagnose Magengeschwüre bei ihm auch sehr schwierig."

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Golden Eye fotografiert von Natascha Hasenbein

Wie bist du denn auf den Magen gekommen?

"Als wir auf dem Weg zur M- und S-Dressuren waren, hat er sich unwahrscheinlich schwer getan mit den fliegenden Wechseln. Das hat wirklich zwei Jahre gedauert bis er sie gesprungen ist. Als es dann Richtung Turniersaison ging, habe ich gemerkt, dass er nicht mehr leistungsbereit war. Er war nie ein faules Pferd, sondern wollte immer vorwärts gehen. Aber da wurde er klemmig am Schenkel, gerade bei den Wechseln ignorierte er meine Hilfen völlig. Zu der Zeit, dass war 2017, hatte ich noch gar keine Erfahrung mit Magengeschwüren. Ich wollte dem Ganzen aber auf den Grund gehen, das hat mir keine Ruhe gelassen. Ich habe ihn in einer Tierklinik durchchecken lassen. Dort haben wir eine Gastroskopie gemacht, wo rauskam, dass er großflächige Magengeschwüre hatte." 

Wie war der Krankheitsverlauf?

"Als ich wegen der nachlassenden Leistungsbereitschaft in der Klinik war, empfahl mir der Tierarzt, ich sollte mein Pferd für die kommende Saison fit spritzen lassen. Damals war ich naiv und habe auf ihn gehört, heute würde ich mich nie wieder so entscheiden. Zu den Zeitpunkt hatten wir zwar das Ergebnis der Gastroskopie noch nicht, aber die Entscheidung war trotzdem folgenschwer. Die Hufgelenke wurden angespritzt, woraufhin eine Entzündung entstand. Golden Eye fiel ein Jahr aus. Die diagnostizierten Magengeschwüre rückten somit etwas in den Hintergrund. Wir sind daraufhin in eine anderen Klink gefahren, in der das entzündete Hufgelenk operativ gespült  und im weiteren Verlauf mit Entzündungshemmern behandelt wurde. Die Medikamente reizten den Magen natürlich zusätzlich, aber auf den Magen konnte vorerst keine Rücksicht genommen werden."

"Als die Therapie hinter uns lag, haben wir uns dem Magen gewidmet. Golden Eye hat lange Omeprazol bekommen. Nach acht Monaten durfte ich ihn wieder antrainieren, da hat mein damaliger Trainer mir Equine 74 Gastric empfohlen. Er füttert es seinen Turnierpferden und schwört dadrauf. Im Internet habe ich dann auf der Homepage Erfahrungsberichte von Equine-Kunden gelesen und das Pulver bestellt. Dann habe ich damit prophylaktisch begonnen. Ich wusste ja, der Magen meines Pferdes ist angeschlagen und ich wollte ihn unterstützen."

"Heute weiß ich, wenn ich Equine 74 Gastric nicht füttern würde, würde ich heute nicht auf dem Level mit Golden Eye reiten!" 

 

Was hat sich durch die Fütterung von Equine 74 Gastric geändert?

"Mit Trainingsbeginn 2018 habe ich mit der Fütterung von Equine 74 Gastric begonnen. Ich konnte relativ schnell, ca. nach vier Wochen, eine Veränderung bemerken. Wenn er von sich aus frisch nach vorne geht und nicht am Schenkel klemmt, dann weiß ich: Es ist alles in Ordnung mit ihm. Früher hatte er Probleme beim Angurten, dass zeigt er heute gar nicht mehr."

"Im Winter habe ich eine Fütterungspause gemacht, da er das Pulver nicht mehr gut fraß. Zu der Zeit sind wir keine Turniere gegangen, er hatte keinen äußerlichen Stress. Der Winter steht bei uns ganz unter dem Motto: Spaß! Ich reite nur locker, gehe ins Gelände oder longiere. Im Frühjahr gingen die Turniere wieder los. Wir reiten auf die Diagonale für die Serienwechsel: und? Er sprang die fliegenden Wechsel nicht! Er wollte nicht, dass ich mit Schenkel komme. Daraufhin hab ich direkt wieder Equine 74 Gastric bestellt und seitdem springt er die Wechsel wieder. Ich werde nie wieder auf Equine 74 Gastric verzichten, es ist jetzt ein fester Bestandteil meiner Fütterung." 

Wie sieht deine Fütterung im Allgemeinen aus?

"Ich habe das Privileg einen eigenen Stall zu haben, sodass die Fütterung mir obliegt. Wir sind, was das Heu angeht, sehr genau. Gegen sechs Uhr bekommen die Pferde ihr Heu und erst zwei Stunden später, gegen acht Uhr, ihr Kraftfutter. Wir füttern angequetschten Hafer. Golden Eye bekommt jeden Abend zuckerfreies Mash mit dem Equine 74 Gastric Pulver. Ich kann seinen Fütterungszustand in Turniersaison und Nicht-Turniersaison differenzieren. Er ist eigentlich ein schlanker Typ. Im Winter ist er aber deutlich dicker, dieses Polster braucht er auch für die Turniersaison im Sommer, da sie doch sehr an seiner Substanz zehren." 

Wie sieht die Haltung bei euch aus?

"Aktuell haben wir acht Pferde in unserem privaten Stall stehen. Es ist natürlich ein Vorteil, da wir über die Haltung und Fütterung selbst bestimmen können. Die Pferde stehen in großen, lichtdurchfluteten Boxen. Jeden Tag kommen sie bei uns raus - auf Paddocks oder Weiden. Golden Eye muss immer als erstes raus, da ist er wirklich speziell. Er fordert das richtig ein und ist ein absolutes Gewohnheitstier. Auf mich ist er besonders fixiert. Mein damaliger Trainer konnte zB. nie einen fliegenden Wechsel mit ihm reiten. Fremde lässt er gar nicht an sich ran. Selbst das Auflegen der Siegerdecke am letzten Wochenende in der S-Dressur war eine große Herausforderung."

Was kannst du Reitern von sensiblen Pferden empfehlen?

"Meiner Meinung nach fehlt ganz vielen Reiter das Einfühlungsvermögen. Sie merken nicht, dass sich ihre Pferde nicht wohl fühlen. Ich sehe das häufig auf Turnieren. Viele Turnierreiter erwarten von ihren Pferden Höchstleistungen, wundern sich aber, wenn der Sportpartner Pferd die Leistung nicht erbringt. Mir ist außerdem im Training und Alltag Abwechslung sehr wichtig. Man sollte nicht immer nur in der Reithalle seine Runden drehen. Ich empfehle mehr in die Pferde rein zu hören - und natürlich Equine 74 Gastric!" 

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