Dem Themengebiet Magengeschwür beim Pferd wird immer mehr Bedeutung zugemessen. Neben Lahmheiten und Lungenkrankheiten sind die Themen Magenschleimhautveränderungen, Magengeschwüre, Verdauungsprobleme und Koliken die häufigsten Ursachen zur Konsultation von Tierärzten.
Seit Jahrzehnten setzen sich Wissenschaftler mit der Entstehung, dem Vorkommen, Zusammenhängen zwischen Haltung, Fütterung und vieler andere Aspekte auseinander. Genau wie mit der Betrachtung von Medikationen, Veränderungen in der Haltung und Zufütterung von Supplementen.
Du bist Besitzer eines Pferdes mit Magengeschwür oder bist Tierarzt oder Therapeut und auf der Suche nach wissenschaftlichen Studien, die dir den aktuellen Wissenstand der Forschung im Bereich Magenerkrankungen beim Pferd schnell und leicht verständlich vermitteln? Dann bist du hier genau richtig!
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In Foren tummeln sich tausende von Menschen mit mehr oder weniger Wissen. Ein Austausch ist erwünscht und kann sicherlich auch hilfreich sein, dennoch ist es wichtig, unsinnige Empfehlungen von belegbaren, wissenschaftlichen Erkenntnissen unterscheiden zu können. Dies gilt besonders, wenn es um die Gesundheit unserer Pferde geht, denn hier wollen wir auf fundierten Erkenntnissen bauen und handeln. Hierfür bietet sich das Lesen von Studien an.
Das Ziel einer wissenschaftlichen Studie ist es, einen Sachverhalt oder Erkenntnisse aus wissenschaftlicher Forschung so aufzubereiten, dass ein Dritter einen umfassen Überblick über die Thematik bekommt. Wissensvermittlung ist das Stichwort. Unterschieden werden wissenschaftliche, medizinische oder sozialwissenschaftliche Studien.
Es ist also ein interessanter Ansatz, sich einmal mit der wissenschaftlichen Betrachtung bzw. mit den bereits existierenden Studien zum Thema Magengeschwür zu beschäftigen.
Um diese Studien zu analysieren, stellen wir uns folgende Fragen:
Eine Studie kann unter anderem von einem Unternehmen oder von einzelnen oder mehreren unabhängigen Wissenschaftler:innen durchgeführt werden. Ziel ist es, neue Erkenntnisse über eine Fragestellung zu erlangen. Auch wir, Equine 74, haben eine wissenschaftliche Studie in Auftrag gegeben, um die Wirkung von Equine 74 Gastric wissenschaftlich zu belegen. Diese kannst du hier lesen.
Wissenschaftliche Studien werden unterteilt in:
Studien folgen ähnlich einem Protokoll. Einzelne Rubriken können ausgelassen werden. Bestandteile jeder Studie sind: Einleitung, Zielsetzung, Material und Methode, Ergebnisse und Diskussion.
Schlussfolgerung, Fazit, Ausblick: Zum Abschluss wird die zu Beginn gestellte Hypothese angenommen oder abgelehnt. Bejahen die Ergebnisse die Hypothese oder kam gar etwas komplett unerwartetes bei der wissenschaftlichen Arbeit heraus? Handlungsempfehlungen oder Forschungsansätze für die Zukunft sollten hier notiert werden. Was lernen wir aus den neu gewonnen Erkenntnissen dieser Studie?
Fundierte wissenschaftliche Studien verfügen über ein exakt geführtes Studienprotokoll, sprich einem detaillierten Studienablauf. Aspekte, wie einer vorausgehenden, strukturierten Planung des Versuchsablaufes, einem transparenten Vorgehen sowie einer Veröffentlichung der Studie auf internationaler Ebene, geben Aufschluss über die Seriosität.
Inhaltlich zeichnet eine gute Studie aus, dass sie objektiv den Sachverhalt wiedergibt und analysiert. Außerdem ist eine gründliche Literaturrecherche von Nöten. Die Methoden müssen so angegeben werden, dass bei einer Nachprüfung das selbe Ergebnis erzielt wird. Wünschenswert ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem, in der Studie behandelten, Thema. Die sogenannte kritische Würdigung bietet Platz für Reflexion des Studienprotokolls und möglichen Mängeln im Ablauf.
Der Suchbegriff "Magengeschwüre beim Pferd" führt bei Google, Stand März 2022, zu 22.600 Suchergebnissen. Das Interesse an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen über Magengeschwüre bei Pferden ist hoch, doch bis die erste wissenschaftliche Studie bei der Internetsuche auftaucht, bedarf es einer intensiven Recherche.
Diese haben wir für dich übernommen und haben es uns als Ziel gesetzt, eine Vielzahl an Studien zum Thema Magengeschwür beim Pferd für dich an einem Ort zu sammeln und leicht zugänglich zu machen. Wir haben sie thematisch sortiert und für dich kurz zusammengefasst. Hierbei handelt es sich um im Internet freizugängliche Studien, die du kostenlos lesen kannst.
Oftmals sind bei Pferden rezidivierende Koliken ein Indiz für eine Magenschleimhautreizung oder ein Geschwür in der Magenwand. Doch gibt es wirklich einen wissenschaftlich belegten Zusammenhang?
Ziel der Dissertation "Auswirkungen von Kolikerkrankungen auf die Entstehung von Magenschleimhautläsionen beim Pferd" ist es herauszufinden, ob Koliken und Magenschleimhautreizungen korrelieren. Die Risikofaktoren einer Kolikbehandlung und einer Magenschleimhautreizung sind sehr ähnlich, wie beispielsweise Nahrungskarenz, Schmerzen, Stress oder die Verabreichung von Medikamenten. Für den Versuch wurden 30 Pferde mit und 10 ohne Koliksymptome untersucht. Da es sich hierbei um eine Verlaufsuntersuchung handelt, wurde bei den Pferden mit Koliksymptomen eine Gastroskopie durchgeführt, ein Blutprobe und eine Probe des Mageninhaltes entnommen. Nach vier Tagen wurde eine zweite Gastroskopie gemacht, sowie erneutes Probenmaterial entnommen. Hier findest du die Ergebnisse der Studie.
Die wissenschaftliche Arbeit, "Ursachen und Funktionen von Koppen bei Pferden und Möglichkeiten und Grenzen der Prävention und Therapie", beschäftigt sich mit der Frage, ob die Behandlung von Magengeschwüren mit Omeprazol Auswirkungen auf das Koppverhalten von Pferden hat und demzufolge ein Zusammenhang zwischen Koppen und EGUS besteht. Es erfolgte eine placebokontrollierte Doppelblindstudie. Die Veränderung der Magenschleimhaut wurde mit Hilfe eines Endoskopes untersucht. Es konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen Koppverhalten und der Magengesundheit erkannt werden. Vermutet wird eine unabhängige Reaktion des Pferdes, die durch ähnliche Faktoren hervorgerufen wird. Hier erfährst du mehr über die Steriotypie Koppen.
Magengeschwüre im drüsenlosen Teil des Pferdemagens werden meist durch einen Magensäureüberschuss induziert. Dieser kann unterschiedliche Ursachen haben, wie z.B. Fütterungsfehler oder Stress. Der pH-Wert des Pferdemagens gibt Auskunft darüber, wie sauer der Magen aktuell ist, dies kann je nach Futtermittel und -menge variieren.
In der wissenschaftlichen Arbeit, "Elektrolyte, Enzyme, Metabolite und Mukus im Duodenalsaft von gesunden und kranken Pferden", wurden 18 Pferden Magensaft und Duodenalsaft entnommen, darunter waren sieben klinisch gesunde und elf Pferde, die aufgrund einer Kolik gastroskopiert wurden. Zur Messung des pH-Wertes wurde ein pH-Meter verwendet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sowohl der pH-Wert als auch die Bilirubinkonzentration im Magensaft signifikant erhöht war. Dies deutet darauf hin, dass alle kranken Pferde einen Reflux hatten. Bilirubin ist ein Marker für einen möglichen Reflux von Duodenalsaft in den Magen.
Der Fokus der Dissertation, "Multizentrische Untersuchung zur Ätiologie von Magenulzera beim Pferd", liegt auf der Überprüfung der Symptome der unterschiedlichen Patienten mit verschiedenen Lokalisation der Magenerkrankungen. Dies soll helfen, erkrankte Pferde schneller zu erkennen. Die Untersuchung erfolgt anhand eines Fragebogens, der durch die jeweiligen Besitzer ausgefüllt wurde, eines tierärztlichen Befundfragebogens und einer Gastroskopie. Die Befragung bestätigt, aus der Literatur bekannte Faktoren, wie die Fütterung großer Kraftfuttermengen und Stress als Ursache der Magenschleimhautläsionen. Rezidivierende Koliken und Flehmen seien typische Symptome.
Ziel der Studie, "Makroskopische und histologische Untersuchungen der Magenschleimhaut des Pferdes und ihre Beurteilung nach dem Sydney-System", war es herauszufinden, ob das Bewertungssystem aus der Humanmedizin auch für Pferde anwendbar ist. Für die Untersuchungen wurden 60 Pferde postmortal Magenschleimhautproben entnommen. Ergebnis der Studie ist: Neben der Einteilung in Grade 1 bis 4, kann das Sydney-System die Diagnostik von Magengeschwüren komplettieren.
Magengeschwüre können an unterschiedlichen Stellen des Magens auftreten. Besonders am Pylorus, dem Magenausgang, sind sie schwierig zu behandeln. Erst das Vorhandensein von längeren Endoskopen machte die Untersuchung des Pylorus möglich. Die Dissertation "Prävalenz und Risikofaktorenanalyse von Magenschleimhautläsionen im Bereich des Pylorus des Pferdes" befasst sich mit der Analyse anhand der Kriterien Pferdealter, Geschlecht, Rasse und Leistungsniveau.
In der Studie wurden 315 Pferde untersucht, von denen 262 Befunde in der Pylorusregion aufwiesen. Ergebnis der Studie war, dass eine hohe Leistung von Pferden ein Risikofaktor für Pylorusschleimhautläsionen ist. Wichtig zu beachten: Bereits Pferde aus dem Breitensport, sprich ambitionierte Freizeitpferde, erkranken signifikant häufiger. Erfahre hier mehr über die Studie.
Die Studie "Magenschleimhautläsionen bei Fohlen vor und nach dem Absetzen: Einfluss von Omeprazol" setzt sich mit der Fragestellung auseinander, ob der Absetzprozess einen Einfluss auf das Körpergewicht und das Vorkommen von Magengeschwüren hat. Hierfür wurde bei 79 Fohlen der Body Condition Score (BCS) und das Körpergewicht bestimmt, sowie eine Gastroskopie vorgenommen. Die Fohlen wurden in zwei Gruppe eingeteilt, eine Kontrollgruppe und eine Gruppe, die den Wirkstoff Omeprazol verabreicht bekommen hat. Anhand von Verhaltensbeobachtungen und Serumcortisolkonzentrationsbestimmungen wurde untersucht, in wie weit der Absetzprozess Stress verursacht.
Die Ergebnisse der Studie zeigen: Vor dem Absetzten weisen 48 % der Fohlen Magenschleimhautreizungen auf, 14 Tage nach dem Absetzten sind es 95 %. Die orale Gabe von Omeprazol bedeutet, laut Studie, für die Fohlen mehr Stress, als das der Wirkstoff zu einer Verbesserung der Magengesundheit führen konnte. Der signifikante Anstieg der Befunde sei hierfür ein Beweis. Da keine signifikanten Einbrüche des BCS erkennbar waren, kann das Absetzen nicht als Einbruch der körperlichen Entwicklung gesehen werden.
Erfahre hier mehr über das Auftreten von Magengeschwüren bei Fohlen.
Bei der Magengesundheit des Pferdes liegt ein großes Augenmerk auf den Fütterungsprozessen und Futtermitteln. Welche Futtermittel sind für Pferde mit Magenschleimhautreizung geeignet, welche sollte ich vermeiden?
Luzerne wird kontrovers diskutiert. Die Leguminose soll den pH-Wert des Magens anheben und die Schleimhaut vor Reizungen schützen. In der Studie "Effekte der Fütterung von Luzernehäckseln auf die Magenschleimhaut von adulten Pferden" wurde herausgefunden, dass die Partikelgröße der Luzerne einen großen Einfluss auf die Eignung als Futterpflanze hat. Bereits eine Häcksellänge von 2 mm rief bei Fohlen Reizungen der Magenschleimhaut hervor. Im Rahmen einer Gastroskopie wurde auch bei ausgewachsenen Pferden die Magenwand analysiert. Hier konnte am Pylorus eine Schädigung erkannt werden. Das Ergebnis der Studie: Die scharfkantige Struktur der Häcksel kann zu Magenschleimhautläsionen beim Pferd führen.
Bei der Fütterung sollte also auf die Häcksellänge geachtet werden oder direkt zu einem Pellet oder Extrudat gegriffen werden - erfahre hier mehr über Luzerne als Futter für Pferde mit Magengeschwüre.
Um die Wirksamkeit von Equine 74 Gastric wissenschaftlich zu belegen, haben wir die Studie, "An In Vitro Investigation into the Effects of a Marine-Derived, Multimineral Supplement in Simulated Equine Stomach and Hindgut Environments", in Auftrag gegeben, mit dem Ziel herauszufinden, ob Equine 74 Gastric einer Übersäuerung des Magen-Darm-Traktes entgegenwirken kann. Was Equine 74 Gastric so besonders macht, erfährst du hier. Bei den in-vitro-Versuchen im Rahmen der Studie wurde Equine 74 Gastric zu verschiedenen Futtermittelrationen hinzugegeben. Es kam heraus, dass durch die Zugabe von Equine 74 Gastric in allen Fällen der pH-Wert angehoben wurde, was darauf schließen lässt, dass dies auch in-vivo, sprich im Pferdemagen, passiert. Außerdem konnte ein puffernder Effekt auf die Dünndarmverdauung sowie eine leichte Stimulation der Dickdarmverdauung festgestellt werden.
Dann schreibe uns gerne eine E-Mail an tanja@equine74.com und schicke uns die Studie zu. Wir freuen uns, sie dann in diese Sammlung einzufügen.