Kolik beim Pferd: 30 Tipps für den Notfall und zur Prävention
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Kolik ist ein Überbegriff für sämtliche Verdauungsstörungen und Krankheitsbilder rund um den Verdauungstrakt des Pferdes. Sie sind für Pferde grundsätzlich immer schmerzhaft und schlimmstenfalls sogar lebensbedrohlich – und in ihrem Auftreten leider oft komplex.
Pferde neigen aufgrund ihrer Anatomie grundsätzlich zu Koliken. Wenn das eigene Pferd also unter den Schmerzen einer Kolik leidet, macht dich das keineswegs zu einem schlechten Halter. Wichtig ist es, die Symptome einer Kolik beim Pferd zu erkennen, um den Tierarzt des Vertrauens im Verdachtsfall rasch hinzuziehen zu können.
Kolik Symptome erkennen und richtig reagieren ist wichtig. Da es mehrere Arten von Koliken gibt, erklären und informieren wir in diesem Blogartikel über die unterschiedlichen Arten von Koliken, Symptome, die Pferde mit Koliken zeigen und was zu tun ist, wenn das Pferd eine Kolik hat. Viele Fragen - Equine 74 hat die Antworten.
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Krampfkolik
Pferde, die von einer Krampfkolik betroffen sind, leiden an starken schmerzhaften Krämpfen des Darm. Hervorgerufen wird eine Krampfkolik durch eine falsche Fütterung, Stress oder den Befall von Würmern.
Sandkolik
Pferde, die in sandigen Gegenden gehalten werden und ihr Futter vom Boden aufnehmen müssen laufen Gefahr eine Sandkolik zu bekommen. Durch die Aufnahme von Sand wird die Schleimhaut im Darm gereizt und bei größeren Sandmengen besteht die Gefahr, dass der Dickdarm sich verdreht. Pferde sollten daher in sandigen Gegenden ihr Futter nicht vom Boden aufnehmen müssen und immer frisches Wasser zur Verfügung haben.
Gaskolik
Gaskoliken werden bei Pferden durch die Aufnahme von Futtermitteln verursacht, die im Bauch des Pferdes Gase bilden. Zu diesen Futtermitteln gehörten beispielsweise Brot, Klee und gegärtes Gras. Das gebildete Gas staut sich im Darm an und führt zu schmerzhaften Ausdehnungen. Außerdem können Gasansammlungen zu Verschiebungen und Einklemmungen des Darms führen, was ebenfalls sehr schmerzhaft für die betroffenen Pferde ist.
Magenüberladung
Magenüberladungen werden in primäre und sekundäre Überladungen eingeteilt. Eine primäre Überladung des Pferdemagens wird durch quellendes Futter ausgelöst. Eine sekundäre Magenüberlagerung dagegen ist eine Folge einer Darmverstopfung oder Verdrehung. Sowohl bei einer primären als auch bei einer sekundären Magenüberladung dehnt der Magen des Pferdes sich unnatürlich weit aus, was sehr schmerzhaft ist.
Darmverschluss
Ein Darmverschluss beim Pferd tritt auf, wenn die Muskulatur des Darms nicht mehr arbeitet, da sie verkrampft oder gelähmt ist. Außerdem können Tumore, die an der Darmwand wachsen einen Verschluss des Darms verursachen.
Darmverschiebung
Es gibt zwei Varianten der Darmverschiebung beim Pferd: nach links und nach rechts. Bei einer Verschiebung nach links wird ein Teil des Dickdarms in einem Raum zwischen der linken Niere und der Milz verschoben. Bei der zweiten Variante ist der Blinddarm betroffen. Eine Verschiebung des Dickdarm wird meistens durch Gase im Darm des Pferdes ausgelöst, die versuchen zu entweichen und den Darm dabei unter großem Druck in alle möglichen Ecken des Bauchraums drücken.
Darmeinklemmung
Eine Darmeinklemmung beim Pferd ist nur möglich, wenn sich in der Muskulatur des Pferdes Lücken befinden. Der Darm rutscht dann in diese Lücken und wird dort eingeklemmt.
Dickdarmverstopfung
Der Hauptgrund für Verstopfungskoliken beim Pferd liegt in einer unzureichenden Wasseraufnahme. Durch die fehlende Flüssigkeit wird der Futterbrei im Darm zu fest und verstopft so den Verdauungsapparat des Pferdes. Aber auch zu wenig Bewegung, eine falsche Fütterung oder schlechte Zähne können eine Verstopfung begünstigen. Ist das Pferd nicht in der Lage sein Futter ordentlich zu kauen, begünstig dies eine Verstopfung.
Dünndarmverstopfung
Eine Dünndarmverstopfung beim Pferd wird meistens durch eine falsche Fütterung verursacht. Zum Beispiel kann das Füttern von Rasenschnitt der Auslöser einer Dünndarmverstopfung sein.
Mehr über idiopathischen Koliken, Verstopfungen ausgelöst durch Futterstau und Darm-Verlagerungen kannst du hier lesen.
Je nach Ursache und dem dahinter liegenden Krankheitsbild können die Symptome unterschiedlich ausgeprägt sein. Zu den häufigsten Symptomen für eine Kolik beim Pferd zählen:
Wichtig ist aber auch zu wissen, wie sich dein Pferd normalerweise verhält. Möglicherweise findet dein Pferd Gefallen daran, sich auf der Weide zu wälzen. Ist das aber üblicherweise nicht der Fall und kannst du noch andere „passende“ Symptome beobachten, dann musst du auf jeden Fall handeln. Eine gute Tierbeobachtung ist also ein entscheidender Aspekt, um zu erkennen, ob dein Pferd gesundheitliche Probleme hat.
Koliken treten bei Pferden häufig auf, da der Verdauungstrakt im
Inneren des Pferdes einfach nicht so solide befestigt ist, wie er es eigentlich sein sollte. Ausgehend von dieser Problematik entstehen die unterschiedlichsten Verdauungsstörungen bei Pferden.
Zudem kann eine Kolik beim Pferd auch durch eine falsche Fütterung begünstigt oder sogar verursacht werden. Im Stall ist das Fütterungsmanagement noch verhältnismäßig einfach, auf der Weide besteht die Gefahr, dass fremde Personen Pferde, ohne um Erlaubnis zu bitten, füttern. Dies sollte, mithilfe von Schildern verboten werden, um eine Kolik zu vermeiden.
Die auftretenden Verdauungsstörungen werden u.a. durch Verstopfungen, Magengeschwüre oder Darmgeschwüre ausgelöst und sind daher nicht ansteckend. Es kann jedoch passieren, dass Pferde in derselben Umgebung ebenfalls erkranken, da sie den gleichen Umständen ausgesetzt sind.
Das Wort „Kolik” wird meistens verwendet um eine Krankheit zu beschreiben. Allerdings kann eine Kolik auch ein Symptom von Leber- oder Nierenproblemen, einem Magengeschwür oder Verwurmung sein.
Probleme mit Leber und Nieren sind aber nur zwei Beispiele einer langen Liste von Krankheiten und Ereignissen, die sich durch Koliken ausdrücken können bzw. zu diesen führen können. Koliken können beispielsweise auch im Zusammenhang mit Geburten (sowohl solche ohne, als auch jene mit Komplikationen), Nieren- und Blasensteinen, Erkrankungen der Leber, Herzproblemen oder auch Vergiftungen auftreten.
Eine eindeutige Einteilung als Krankheit oder Symptom ist daher nicht möglich.
Eine Kolikoperation, oder kurz Kolik-OP, kostet durchschnittlich 7.069 €. Jedoch variieren die Kosten sehr stark, da es verschiedene Formen von Koliken gibt, die eine jeweils andere Operation erfordern. Des Weiteren können die Kosten von Tierarzt zu Tierarzt variieren. Allerdings muss nicht jede Kolik direkt mit einer Operation behandelt werden.
Wir haben dir 30 Tipps für den Notfall zusammengestellt, die dir helfen sollen, bei einer Kolik schnell und richtig zu reagieren.
Grundsätzlich solltest du selbst immer ruhig bleiben und umgehend deinen Tierarzt kontaktieren. Das gilt natürlich auch, wenn du „nur“ einen Verdacht hast. Rufe lieber einmal zu oft deinen Tierarzt, als einmal zu wenig.
Dann solltest du dein Pferd an einen Ort bringen, wo eine Untersuchung problemlos möglich ist, das kann natürlich auch die Pferdebox sein. In manchen Fällen kann es auch helfen, wenn du mit deinem Pferd langsam spazieren oder zumindest umhergeht. Damit überbrückst du einerseits die Wartezeit, andererseits kannst du dein Pferd damit auch etwas von den Schmerzen ablenken.
Sollten die Schmerzen für dein Pferd allerdings zu stark sein, ist es besser, wenn es in seiner Box bleibt bis zum Eintreffen des Tierarztes. Er wird zuerst Herz- und Atemfrequenz deines Pferdes untersuchen sowie die Körpertemperatur deines Pferdes (die sogenannten PAT-Werte) messen.
Eine erhöhte Temperatur ist ein durchaus zuverlässiger Indikator für Schmerzen – vor allem im Zusammenhang mit weiteren Symptomen. Ebenfalls kontrolliert werden Farbe und Durchblutung der Schleimhäute.
Eine große Hilfe wäre es in dieser Situation, wenn du Dokumente zur Hand hättest, anhand derer sich die tiergesundheitliche Situation deines Pferdes nachvollziehen lässt.
Koliken bei Pferden durch präventive Maßnahmen aktiv zu vermeiden ist aufgrund der Anatomie des Pferdes gar nicht so leicht.
Trotzdem gibt es ein paar Punkte, die zumindest die Wahrscheinlichkeit für ein Auftreten senken können.
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